iF Award: Sahnen die Designer groß ab?
Wuppertaler Agenturen sind vor der Preisverleihung im September gut im Rennen.
Wuppertal. Wuppertal bleibt eine Hochburg des Designs. Jedenfalls sind erneut etliche Wuppertaler Errungenschaften mit im Rennen, wenn Designpreise verliehen werden. Dabei gilt schon die Nominierung als Ehrung.
So erhielt die Agentur wppt:kommunikation eine Auszeichnung bei den LeadAwards in Hamburg für den Bereich "Foto des Jahres". Die Jury der LeadAcademy für Mediendesign und Medienmarketing würdigt das Bild "Der Röntgenblick der US-Grenzpolizei" in der Zeitschrift "Photographie".
Das von einer automatischen Röntgenapparatur geschossene Foto zeigt illegale Einwanderer als menschliche Fracht in einem Bananen-Laster an der US-Grenze zu Mexiko, so Dörthe Bremer von der Agentur. Hintergrund: Die Agentur gestaltet die Zeitschrift seit 2005.
Das für den iF Award nominierte Konzertplakat "Hans Reichel & Kazuhisa Uchihashi" hingegen lässt sich nicht sofort entziffern. Verwendet wurde eine Schrift des Typographen, Musikers und Instrumentenerfinders Hans Reichel, die die Formen der Klangzungen seines Instrumentes "Daxofon" wie Schriftzeichen benutzt.
Eine Übersetzung in der unteren Ecke des Plakats lüftet das Rätsel. 1290 Einreichungen aus 16 Ländern begutachtete die Jury. Die "iF Awards" des Internationalen Forum Design zählen zu den weltweit wichtigen Designauszeichnungen.
Gleich zwei aktuelle Arbeiten des Büros für temporäre Architektur von Nico Ueberholz werden ebenfalls mit dem iF-Award ausgezeichnet - und zwar in der Kategorie Messeauftritte/Ausstellungen für den Stand des Licht-Systemanbieters Insta auf der "Light & Building 2008" sowie die Ueberholz-Eigenpräsentation "EinKlang", mit der das Team auf der "Euroshop 2008" in Düsseldorf für Furore gesorgt hatte.
Ueberholz und André Füsser haben außerdem gerade erst den "Before & After Award" 2008 in Silber erhalten. Den US-Branchenpreis gab es für die Weiterentwicklung des Gira-Messeauftritts zur Light & Building 2006.
Ob die Wuppertaler zu den Gewinnern eines der 30 goldenen iF-Awards gehören, klärt sich allerdings erst im September.
Mobiltelefon, Online-Shop, MP3-Player, Auto: Interfaces sind überall präsent. Was mit der grafischen Benutzeroberfläche des Computers begann, ist heute Normalität - und manchmal Kampfzone. Hat sich doch fast jeder schon einmal durch die Automaten der öffentlichen Verkehrsmittel gekämpft oder bei der Urlaubs-Online-Buchung vor dem Vertragsabschluss aufgegeben.
Hans Günter Schmitz und Team haben hier im Segment Gebäudetechnik neue Lösungen aufgezeigt. Für Gira, Hersteller von Gebäudesystemtechnik, entwickelte Schmitz ein Interface zur Steuerung komplexer Haustechnik. Die Elektroinstallation im gesamten Gebäude wird auf einfachstem Wege automatisiert und von zentraler Stelle gesteuert.
Der Benutzer kann dabei das System auf verschiedensten Medien steuern: In der Kategorie "digital media" zeichnete das Designzentrum die Arbeit mit dem iF communication design award 2008 aus. Der bereits vielfach mit Preisen bedachte Hans Günter Schmitz lehrt außerdem als Professor Visuelle Kommunikation an der Uni Wuppertal.