Nachhaltige Weihnachtsbäume „Der Duft erinnert an Oma“

Ronsdorf · Ob Baumschule, Bauhaus oder online – Weihnachtsbäume gibt es in der Stadt vielerorts zu kaufen. Es kommt ganz darauf an, was man sucht.

 Susanne Jäger von der Gartenbaumschule in Ronsdorf gibt Tipps, wie man den Weihnachtsbaum in den eigenen vier Wänden besonders lange frisch halten kann.

Susanne Jäger von der Gartenbaumschule in Ronsdorf gibt Tipps, wie man den Weihnachtsbaum in den eigenen vier Wänden besonders lange frisch halten kann.

Foto: ANNA SCHWARTZ

Wer eine echte Tanne zum Weihnachtsfest im Wohnzimmer stehen haben möchte, sollte sich zeitnah auf den Weg machen. „Der beliebteste Baum ist die Nordmanntanne“, erklärt Susanne Jäger von der Gartenbaumschule Jäger in Ronsdorf. Die meisten Menschen würden eine Größe zwischen 1,80 und 2,30 Meter wählen. In Wuppertaler Altbauwohnungen, die häufig eine Deckenhöhe von deutlich über dem Schnitt von 2,50 Metern haben, finden aber auch immer noch besonders große Weihnachtsbäume Platz.

Dass die Nordmanntanne die beliebteste Sorte ist, bestätigt auch das Angebot in den Baumärkten. Dort gibt es die Nordmanntanne in verschiedenen Größen und Preisklassen. Hier und da eine Fichte, aber ansonsten nur wenige andere Baumsorten. In einer Baumschule sieht das anders aus: Neben der Nordmanntanne und der klassischen, einfachen Fichte finden Weihnachtsbaumkäufer hier auch Blautannen und serbische Fichten.

Bäume von eigenen
Wuppertaler Feldern

Neben der Nordmanntanne ist seit einigen Jahren auch die klassische Fichte im Kommen, vor allem wegen ihres Duftes. „Das ist traditionell wie früher. Der Duft und das Nostalgische, das erinnert an die Oma“, sagt Jäger. „Wir haben Bäume von unseren eigenen Feldern.“

Die Bäume haben keinen Festpreis und werden stattdessen individuell ausgezeichnet. Man könne einen dicken und buschigen Baum etwa nicht mit einem gleichgroßen, aber lichteren gleichsetzen. Im Bauhaus wiederum sind die Preise je nach Größe festgesetzt - eine Nordmanntanne in der Größenordnung 1,75 bis 2 Meter kostet rund 25 Euro. Je größer der Baum, desto höher der Preis.

Vermehrt werden in den Baumärkten auch kleine Tannen im Topf und gesägte Bäume aus biologischer Erzeugung angeboten. Eine Tanne im Topf etwa kann nach dem Weihnachtsfest im eigenen Garten eingepflanzt werden oder gewässert und gepflegt werden, so dass sie auch zum nächsten Weihnachtsfest wieder geschmückt werden kann.

Deutschlandweit gibt es deshalb mittlerweile auch Tannenbäume zu mieten. Online kann man sich etwa bei Anbietern aus dem Sauerland eine Tanne im Topf aussuchen und diese für die Weihnachtszeit liefern lassen. Nach den Feiertagen wird sie wieder abgeholt und bis zum nächsten Jahr gepflegt. So darf der Baum zwar über viele Jahre leben, eine Umweltlast aufgrund des oft weiten Transports gibt es trotzdem.

In der Ronsdorfer Baumschule ist das Weihnachtsbaum-Mieten nicht möglich. „Das ist logistisch unglaublich schwierig und vom Stellplatz auch nicht möglich“, so Susanne Jäger. In der Baumschule gebe es das ganze Jahr über auch Gartenpflanzen. Die Tannen, die auch im Sommer gepflegt werden müssten, würden keinen Platz mehr finden. „Da ist auch die Frage: Schafft so ein Baum das über den Sommer im Topf?“

Grundsätzlich empfiehlt der Naturschutzbund den Kauf von Bäumen aus Durchforstung oder regionalen, ökologisch wirtschaftenden Weihnachtsbaumkulturen. In Ronsdorf trifft das zu: Denn weder die Tannen noch die Böden werden behandelt. „Da kann es auch mal passieren, dass eine kleine Spinne aus dem Baum gekrabbelt kommt.“