Wochenmarkt Kunden in Wuppertal wünschen sich rasche Rückkehr zum Neumarkt
Wuppertal. · Eine Umfrage zeigt die Unzufriedenheit mit dem Standort auf dem Platz am Kolk, aber auch Wünsche nach einem neuen Konzept.
Ein schwarzer Schriftzug zeigt die zerstörten Träume der Markthändler auf dem Platz am Kolk: Zunächst hatten die Händler auf dem Schild voller Hoffnung den Umzug auf den Neumarkt für Montag, 25. März, verkündet. Doch dann grätschte Oberbürgermeister Uwe Schneidewind dazwischen, und so steht nun mit schwarzer Schrift über der Umzugsankündigung: „Nur der OB sagt Nein!“
Viel los ist an diesem Samstagmorgen nicht auf dem Platz am Kolk. Nur wenige Kunden haben sich eingefunden. Wie sehen diese den Wunsch der Händler, auf den Neumarkt zurückzukehren? „Es ist enttäuschend vom OB“, ergreift Ulrike Fleischer Partei für die Markthändler. „Das kann es nicht sein.“ Die „Ur-Wuppertalerin“ befürchtet, „dass das letzte Stück Wuppertal, das noch geblieben ist, auch noch kaputtgemacht wird.“ Sie wirft Schneidewind vor, sich nicht wirklich für den Markt zu interessieren. „Unser OB zieht irgendwann weg, der hat damit nichts an der Mütze.“ Zwar ist Ulrike Fleischer der Meinung, dass der Markt schöner gestaltet werden könnte, den Vorwurf mangelnder Sauberkeit weist sie aber entschieden zurück. „Wenn man durchs restliche Elberfeld geht, ist der Markt ein Prachtstück in Sachen Sauberkeit.“
Angelika Huppertsberg-Mehling fand den Platz am Kolk als Standort des Marktes am Anfang „ganz charmant. Die Atmosphäre hier fand ich schön.“ Doch im Laufe der Monate habe sie mitbekommen, „dass es den Händlern hier nicht gut geht. Schauen Sie sich um, hier ist kein Mensch da.“ Daher wünsche sie es den Markthändlern „von Herzen, dass sie schnell wieder auf den Neumarkt können“. In Richtung Stadt stellt sie die Frage: „Wieso befragt man nicht die Bürger, was sie wollen?“ Aus ihrem Bekanntenkreis weiß sie, dass viele den Markt auf dem Kolk nicht mehr besuchen. Auch Michael Mentz hat eine klare Meinung: „Hier ist es schlecht. Ich schätze, dass der Umsatz hier nur noch die Hälfte beträgt.“ Er wünscht sich eine sofortige Rückkehr auf den Neumarkt.
Volker Fischer findet den Standort am Kolk zwar „optisch ganz schön“, dennoch votiert er wie Ehefrau Carmen für eine baldige Rückkehr auf den Neumarkt. Allerdings sei dafür „ein besseres Konzept nötig. So wie es zuletzt am Neumarkt war, darf es nicht wieder werden.“ Vor dem Wechsel zum Kolk habe der Markt „etwas verloren gewirkt, weil es immer weniger Händler geworden sind“. Carmen Fischer fordert von der Stadt, „für eine bessere Aufenthaltsqualität auf dem Neumarkt zu sorgen“. So könnten die Bauzäune nach ihrer Meinung schöner gestaltet werden. „Das bekommen andere Städte doch auch hin.“ Das Ehepaar hofft, „dass der Markt so schnell wie möglich auf den Neumarkt zurückkehren kann“. Denn: „Wir bekommen das langsame Sterben hier mit. Für die Händler ist das hier ein finanzielles Desaster“, so die Eheleute, die schon „jahrelang zum Markt kommen. Bei Wind und Wetter.“