Wildtiere Wölfe in Wuppertal? Experte gibt Entwarnung
Wuppertal · Zuletzt kursierten Gerüchte über vermeintliche Wolfssichtungen in Wuppertal. Ein Experte erklärt, was es damit auf sich hat.
In den letzten Wochen haben immer wieder Meldungen über vermeintliche Wolfssichtungen in Wuppertal die Runde gemacht und in den sozialen Medien für Verunsicherung gesorgt. So postete eine Nutzerin Mitte Januar bei Facebook, dass sie beim Gassigehen einen Wolf im Stadtteil Beyenburg gesehen habe (wir berichteten). Aber auch in Küllenhahn und Katernberg sollen Berichten zufolge Wölfe unterwegs gewesen sein.
Jetzt ist klar: Keine der in Wuppertal gemachten Wolfssichtungen konnte bestätigt werden. „Uns liegen keine Nachweise dafür vor, dass die Tiere, die in Wuppertal gesehen wurden, tatsächlich Wölfe sind“, sagt Wilhelm Deitermann vom Landesamt für Natur, Umwelt und Verbraucherschutz NRW (Lanuv). Die Behörde kümmert sich um das Wolfs-Monitoring in NRW und geht allen Hinweisen auf vermeintliche Sichtungen der Tiere im Bundesland nach. Das Lanuv betreibt auch die Webseite wolf.nrw, auf der alle bestätigten Wolfssichtungen in Nordrhein-Westfalen dokumentiert werden. „Wir bekommen pro Jahr etwa 1000 Meldungen über angebliche Wölfe“, sagt Deitermann. Davon stelle sich etwa die Hälfte als falsch heraus. Die andere Hälfte lasse sich weder widerlegen noch bestätigen. „Das sind die Fälle, in denen es keine verwertbaren Nachweise gibt, etwa Fotos oder DNA-Spuren von gerissenen Tieren“, so Deitermann.
Trotzdem sei die Wahrscheinlichkeit, einem Wolf über den Weg zu laufen derzeit höher als sonst. „Ab November verlassen junge männliche Wölfe ihr Rudel und begeben sich auf Wanderschaft“, erklärt der Experte. „Sie suchen eine Partnerin oder ein eigenes Territorium.“ Dabei würden die Jungwölfe oft ganz allein hunderte von Kilometern zurücklegen. Groß beunruhigt sein, müssen die Wuppertaler Deitermann zufolge allerdings nicht. Wuppertal sei kein Wolfsgebiet. Dennoch appelliert er, mögliche Sichtungen grundsätzlich an die Behörde zu melden. „Das können im Zweifel wichtige Indizien sein, etwa dann, wenn in der Nähe Nutztiere gerissen wurden.“
Einen bestätigten Fall unweit von Wuppertal gab es Anfang Dezember. In einem Waldgebiet bei Radevormwald im Oberbergischen Landkreis verirrte sich tatsächlich ein Wolf vor die Linse einer Wildkamera. Anhand der Aufnahmen konnte das Lanuv das Tier eindeutig identifizieren.