WSW: Schwebebahn soll 2011 ohne längere Pausen fahren
Stadtwerke wollen Neubau der Wagenhalle in Oberbarmen verschieben. Am Landgericht wird länger gebaut.
Wuppertal. Wenn die Schwebebahn nicht fährt, hat das weitreichende Auswirkungen. Der Verkehr auf der Straße nimmt zu, es kommen weniger Menschen in die Innenstadt, Auswärtige zeigen auf die vereinsamte Eisenkonstruktion und fragen: „Fährt die nicht?“ Vergangenen Sommer musste der Wuppertaler mitleidig den Kopf schütteln. Auch 2011 sollte die Schwebebahn die kompletten Sommerferien über nicht in Betrieb sein. Jetzt verkündeten die Stadtwerke (WSW): die nächste große Pause wird verschoben.
Eigentlich wollten sich die WSW im kommenden Jahr die Erneuerung des Bahnhofs und der Wagenhalle Oberbarmen vornehmen. „Die Vorplanungen nahmen mehr Zeit in Anspruch als wir angenommen hatten“, erklärt Michael Krietemeyer, Leiter der Umbaumaßnahmen.
Bei keiner anderen Schwebebahn-Baustelle sei jemals so viel schweres Gerät auf so engem Raum in Einsatz gewesen, wie das in Oberbarmen der Fall sein wird. Hilfskonstruktionen, die 250 Tonnen wiegen, sollen bei dem 30-Millionen-Euro-Projekt zum Einsatz kommen.
Angesichts der komplexen Ausschreibung lief den Planern die Zeit davon. WSW-Mobil Geschäftsführer Ulrich Jaeger erklärt: „Wahrscheinlich hätten wir die Maßnahme 2011 realisieren können. Aber zu einem Preis, den wir nicht zahlen wollen.“
Die meisten Wuppertaler wird es freuen, dass die Schwebebahn im Sommer fährt. Trotzdem gibt es auch 2011 Ausnahmen. An sieben Wochenenden und in den Herbstferien kommt erneut der Bus-Ersatzverkehr zum Einsatz. Abriss und Montage der Station Völklinger Straße sind nämlich wie geplant für Herbst 2011 angesetzt.
Zudem sollen bereits Vorarbeiten für die Monster-Maßnahme in 2012 erfolgen. Etwa die Stärkung der Wuppermauern. Die aktuelle Baustelle am Landgericht hat die Erkenntnis gebracht, dass diese größtenteils marode sind und saniert werden müssen.
Zudem muss für die Maßnahme Oberbarmen der Busbahnhof verlegt werden. Der jetzige Park+Ride-Parkplatz hinter der Wagenhalle wird asphaltiert. Die Busse sollen provisorisch dort halten, weil die jetzige Busbahnhofsfläche für die Logistik der Baumaßnahme benötigt wird.
Michael Krietemeyer (WSW) über den Neubau der Wagenhalle Oberbarmen
Trotz des aufwändigen Umbaus sollen die Arbeiten 2012 laut WSW weiterhin im Budgetplan bleiben. Auch zeitlich soll es keine bösen Überraschungen geben. „Das muss in sechs Wochen gehen“, fordert Krietemeyer.
Böse Überraschungen — die gab es zuhauf bei den momentanen Arbeiten an der Haltestelle Landgericht. Krietemeyer zählt auf: „Granatenfund, marode Wuppermauern, Hochwasser und 30 Zentimeter Schnee im November.“ Nach aktuellem Stand soll die Station frühestens Ende April neu eröffnen. Wenn nichts mehr dazwischen kommt.