Energiekosten WSW sollten Preise transparent gestalten

Meinung | Wuppertal · Die WSW haben ihren Fernwärme-Preis mittlerweile fast verzehnfacht. Andere Städte leiden auch unter erhöhten Preisen, doch liegen diese oft deutlich unter den Wuppertalern. Was fehlt, ist die nötige Transparenz.

Christian Töller über die intransparenten Preise der WSW und horrende Preissteigerungen im Bereich Gas.

Foto: ANNA SCHWARTZ

Vor etwas über einem Jahr lag der Arbeitspreis für die Fernwärme im Tarif Talwärme Classic noch bei 4,67 Cent. Seit dem 1. Januar 2023 zahlen die WSW-Kunden stolze 43,32 Cent pro Kilowattstunde. Dazwischen liegen zwei weitere Erhöhungen. Damit hat sich der Preis nahezu verzehnfacht. Die Stadtwerke begründen dies mit der Bindung an den Gaspreis. Doch in anderen Städten liegen die Preise für die Fernwärme trotz Gaspreisbindung laut Verbraucherzentrale NRW durchschnittlich bei 20 bis 25 Cent.

Dieser Unterschied ist erklärungsbedürftig. Ja, die Preise auf dem Energiemarkt sind explodiert. Doch darunter leiden wie gesagt auch andere Städte, in denen es keine derart drastischen Erhöhungen gegeben hat. Die Frage ist also: Haben die WSW möglicherweise Lieferverträge mit „extrem unglücklichen Preisgleitklauseln“ abgeschlossen, was die Verbraucherzentrale als einen möglichen Grund sieht? Liegt es an der teilweisen Erzeugung der Fernwärme durch Erdgas aus dem Kraftwerk Barmen?

Richtig nachvollziehbar sind die Erklärungen, die die WSW geliefert hat, nicht – auch im Hinblick auf die deutlich niedrigeren Preise in anderen Städten. Die WSW sieht in der Fernwärme ein Modell der Zukunft und will diese weiter ausbauen. Dafür ist aber auch eine transparente, für alle nachvollziehbare Preispolitik erforderlich.