Wupper erhält ein breiteres Bett

In Laaken baut der Wupperverband den Fluss auf einem 900 Meter langen Abschnitt um.

Foto: Stefan Fries

Wuppertal. Als stattlicher Fluss kommt die Wupper in diesen Tagen daher. Doch weder die aktuell großen Wassermengen durch Regenfälle noch die Stärke der Strömung sind für die braunen Verfärbungen des Wassers verantwortlich, die seit einigen Wochen immer wieder zu beobachten sind. Der Grund ist die Renaturierung der Wupper in Laaken und im Bereich des Firmengeländes von Vorwerk. Im ersten Bauabschnitt hat der Wupperverband in Kooperation mit dem Unternehmen Vorwerk das Flussbett auf einer Strecke von rund 900 Metern fast um das Doppelte erweitert.

„Ende dieser Woche werden diese Arbeiten abgeschlossen sein, denn dann beginnt die Schonzeit für die Wanderfische“, sagt Susanne Fischer, Sprecherin des Wupperverbandes. Im Frühjahr 2018 wird dort das Wupperprojekt mit dem Bau einer Wehrschwelle fortgesetzt. Der Wupperverband hatte schon vor dem Beginn der Arbeiten darüber informiert, dass die trübe Brühe ungefährlich sei, die zeitweise bis in den Wuppertaler Westen hinein zu beobachten ist. Die Fische im unmittelbaren Bereich der Baustelle seien im Vorfeld abgefischt und in Abschnitte oberhalb der Baustelle umgesiedelt worden.

Die Renaturierung der Wupper im Stadtgebiet umfasst viele Einzelprojekte. So entstanden an zahlreichen Stellen durch das Aufschütten von Steinen Inseln in der Flussmitte. Alle Maßnahmen dienen dem Ziel, ein abwechslungsreiches Flussbett mit unterschiedlichen Fließgeschwindigkeiten zu schaffen. Der Abschnitt in der Nähe der Fußgängerbrücke am Edmund-Vette-Weg in Laaken soll von Fischen und Kleinstlebewesen als Ruhezone genutzt werden.

Da Vorwerk seine Produktionsstätten in Laaken erweitere, habe sich die Chance ergeben, das Projekt jetzt umzusetzen, so Susanne Fischer. Zunächst wurde im Werksgelände eine Mauer abgebaut und aus Natursteinen eine neue Uferbefestigung erstellt. Finanziert wird die Erweiterung der Wupper vom Land und dem Wupperverband mit finanzieller Unterstützung von Vorwerk.

Die Zahl der Mitarbeiter sei in Laaken in den vergangenen Jahren von 700 auf 1000 angestiegen. erklärt Sandra Krieger, Sprecherin von Vorwerk. Daher sei geplant, am Standort zu expandieren. „Für alle Arbeiten am größten Produktionsstandort des Unternehmens ist eine ökologische Baubegleitung vorgesehen“, sagt Sandra Krieger. Alle Maßnahmen, die bis Ende 2018 abgeschlossen sein sollen, erfolgten in Abstimmung mit dem Wupperverband, der Stadt und den Bürgervereinen. Darunter fällt zum Beispiel der Umbau des Laaker Teiches, über die viele Jahre diskutiert worden ist, sowie die Sicherstellung der Zuflüsse. Zudem lässt Vorwerk vier Krötentunnel bauen und einen Durchschlupf für die Schlingnatter unter den Gliesen.