Miniaturwelt „Wuppertal-Achse“: Ehemaliger Kaufhof als neuer Standort?

Wuppertal · Der Verein muss im Herbst seine Räumlichkeiten in Vohwinkel verlassen – die Suche nach einer Alternative geht weiter.

Stephan Volter berichtet, wie es um einen neuen Standort für den Verein steht.

Foto: ANNA SCHWARTZ

Die „Wuppertal-Achse“, ein Verein, der sich der detailgetreuen Miniaturdarstellung der Wuppertaler Talachse von Oberbarmen bis Vohwinkel und dem Wiederaufbau des historischen Wuppertals der 30er Jahre verschrieben hat, steht vor einer ungewissen Zukunft. Im Oktober müssen sie die bisherigen Räumlichkeiten verlassen, was die Mitglieder vor eine logistische und finanzielle Herausforderung stellt. Ein Gespräch mit einem potenziellen Vermieter in einem Langerfelder Industriegebiet hat zwar vielversprechende Ansätze gezeigt, aber noch keine konkreten Ergebnisse gebracht. Die Verhandlungen laufen weiter. Der Vereinsvorsitzende Stephan Volter besichtigt zwei andere Hallen und hat auch ein Auge auf den ehemaligen Kaufhof geworfen.

Nach mehr als sechs Jahren in der Goethestraße wurde dem Verein gekündigt. Der Umzug muss gut geplant werden, um die beeindruckende Sammlung nicht zu gefährden. „Wir sind seit 23 Jahren aktiv, Wuppertal bis ins Detail nachzubilden“, erklärt Volter. „Leider müssen wir nach einem kurzfristigen Eigentümerwechsel des Gebäudes nun dringend neue Räumlichkeiten finden, oder ein einzigartiges Stück Wuppertaler Identität könnte verloren gehen.“

Der Vereinsvorsitzende teilt mit: „Wir sind noch mitten in den Verhandlungen mit dem Vermieter aus Langerfeld. Bisher hat sich noch nichts Konkretes ergeben, aber wir hoffen darauf, dass sich bald etwas ergibt. Zwei weitere Hallen seien derzeit interessant, die Volter noch diese Woche besichtigt. „Vohwinkel hat sicherlich Interesse daran, dass wir mit unserer Ausstellung im Stadtteil bleiben“, ist sich Volter sicher, der sich die Zukunft des Vereins auch in Stadtteilen wie Wuppertal-Elberfeld vorstellen könnte. „Je weiter wir in das Blickfeld der Leute rücken, desto mehr könnten wir den Ausbau und die Vervollständigung der Ausstellung und der Rekonstruierung Wuppertals vorantreiben.“

Dabei wolle der Verein nicht „in Barmen stehen blieben“, schließlich sei hier schon einiges geschaffen worden, sondern auch einige Exponate für Elberfeld habe man schon in der Hinterhand. „Wenn wir in Elberfeld einen Standort haben, kommen vermutlich mehr Besucher.“ Auch das öffentliche Interesse wachse durch die verstärkte Aufmerksamkeit in Innenstadtnähe.

Eine Fläche von 300 bis 350 Quadratmetern im ehemaligen Kaufhof zur Verfügung zu haben, sei daher „der Traum“. Der Vermieter müsse nur bereit sein, etwas von den ihm zur Verfügung stehenden Räumlichkeiten abzutreten. Die Ausstellung im Kaufhaus präsentieren zu können eröffne der „Wuppertal-Achse“ viele neue Möglichkeiten. „Im Gebäude sind öffentliche Toiletten, behindertengerechte Ausstattungen und Parkplatzmöglichkeiten. Auch die Anbindung an den öffentlichen Nahverkehr sind ideal“, meint Volter.

Die Finanzierung der Miete bleibt weiterhin eine Herausforderung

Allerdings bedürfe es weiterer finanzieller Unterstützung. Für einen gemeinnützigen Verein wie die „Wuppertal-Achse“ seien die Mieten in Wuppertal derzeit nicht alleine finanzierbar. Große Firmen und Institutionen unterstützen uns bereit. „Eine große Wuppertaler Werkzeugfirma unterstützt uns neuerdings. Auch die Stadtsparkasse und andere Sponsoren fördern uns, die nicht jeden fördern würden. Das zeigt, dass unsere Arbeit geschätzt und gewürdigt wird“, zeigt sich der Vereinsvorsitzende dankbar. Volter hofft auf einen Förderverein, der sich aus mehreren Firmen zusammensetzen könnte, um sich eine höhere Miete leisten zu können. „Selbst die Wirtschaftsförderung wollte uns unterstützen. Das würde nur für einen begrenzten Zeitraum gelten.“ Dennoch sei es ein lukratives Angebot, denn dadurch käme der Verein an Innenstädte überhaupt erst ran.

Die Fortführung der Ausstellung und die Weiterentwicklung der Exponate sollte laut Volter im öffentlichen Interesse sein und sieht dabei das Miniaturwunderland in Hamburg als Vorreiter. „Das Miniaturwunderland in Hamburg gehört zu den größten Attraktionen der Stadt. Das lockt Besucher auch von außerhalb an, denn das interessiert die Leute.“ Ob sich aus der Ausstellung ein ähnlicher Anziehungsmagnet für Wuppertal entwickelt, bleibt abzuwarten. „Erst einmal muss die Raumfrage geklärt werden, aber ich schaue schon jetzt über den Tellerrand hinaus. Schließlich soll das Modell dauerhaft für Wuppertal und Besucher erhalten bleiben.“ In diesem Zuge denkt Volter bereits an Kooperationsgemeinschaften wie etwa mit dem Schwebodrom, der Wupperschiene und dem Bandwebermuseum.