Stadtentwicklung Anwohner dürfen Park mitgestalten
Oberbarmen · Am 6. und 7. Februar sind Oberbarmer zu Grünarbeiten im Nachbarschaftspark auf dem BOB Campus eingeladen.
Große Hoffnungen und Erwartungen für die Entwicklung des Stadtteils Oberbarmen verbindet die Stadtverwaltung mit den Planungen für den BOB Campus auf dem Gelände der früheren Firma Bünger. Für den 6. und 7. Februar sind jeweils ab 14 Uhr Kinder, Jugendliche und Erwachsene eingeladen, bei der Gestaltung des geplanten Nachbarschaftsgartens mitzumachen.
Mitarbeiter des Landschaffsarchitekturbüros „atelier de balto“ und des städtischen Ressorts Grünflächen und Forsten werden praktische Einblicke in die Baumpflege vermitteln. Sträucher werden geschnitten und ausgelichtet, und es werden die geplanten Wege und Flächen auf dem Gelände markiert. Treffpunkt ist am 6. und 7. Februar jeweils an der Wichlinghauser Straße 36. Teilnehmer sollten wetterfeste Kleidung und geeignete Schuhe anziehen.
Die späteren Nutzer sollen
in die Planung einbezogen werden
Das Planungskonzept für den BOB Campus sieht vor, die Bewohner des Stadtteils bei allen Entwicklungsschritten möglichst intensiv in die Pläne für eine spätere Nutzung der leerstehenden Fabrikräume und des Umfelds einzubeziehen. So soll die rund 4500 Quadratmeter große Nutzfläche des Nachbarschaftsparks bis Ende 2021 zu einem grünen Ort der Erholung werden, wo gemeinschaftliches Gärtnern möglich ist. Das stark ansteigende Gelände (bis zu 30 Prozent) soll Platz für Nachbarschaftsgärten auf mehreren Terrassen bieten, die von den Oberbarmern genutzt werden können.
Oberbürgermeister Andreas Mucke erhofft sich wichtige Impulse für einen Stadtteil, dem es gerade an solchen Orten und Projekten noch mangelt. „Wichtig ist, dass die Menschen mit anpacken und dass sie mitgestalten können. Das Projekt ist wertvoll für viele Menschen dort, die ansonsten keine guten Chancen zur Teilhabe haben“, sagt Andreas Mucke.
Dezernent Frank Meyer spricht von einem Musterbeispiel, wie das Förderprogramm „Soziale Stadt“ umgesetzt werden kann, um ein Umfeld aufzuwerten. „Ich bin sehr erfreut über die gute Zusammenarbeit mit der Montag Stiftung“, sagt Meyer. Nach der Fertigstellung der Gebäude und des Parks soll die Zusammenarbeit mit der Montag Stiftung Urbane Räume bei der quartiersbezogenen Arbeit fortgesetzt werden.
Geld von der EU und
Hilfe von der Montag Stiftung
Die gemeinnützige Projektgesellschaft Montag Stiftung will rund sieben Millionen Euro in die Gebäude der früheren Textilfabrik sowie in die Wohngebäude investieren. 1,2 Millionen Euro werden von Stadt und Land für einen Stadtpark ausgegeben.
Die Familie Bünger hatte die Voraussetzungen für den BOB Campus geschaffen, weil sie Grundstück und Gebäude für 66 Jahre im Rahmen eines Erbbaurechts zur Verfügung stellt. Die Familie Bünger verzichtet dabei auf den Erbpachtzins, was die Finanzierung des Vorhabens erst möglich macht. Nach einer Anlaufphase soll der Campus in die Verantwortung eines Wuppertaler Trägers übergehen.
Finanziert wird der BOB Campus Nachbarschaftspark mit Mitteln der Europäischen Union für regionale Entwicklungen. Die Förderung beträgt 90 Prozent der rund 1,2 Millionen Euro für Planung und Bau. Damit beläuft sich der Eigenanteil der Stadt auf 120 000 Euro.
Ein Vorentwurf für die Nutzung des mehrstöckigen Bünger-Fabrikgebäudes weist in der obersten Etage zusätzliche Räume für die Max-Planck-Realschule sowie auf gleicher Ebene eine Kita aus. In der unteren Etage sollen auf 1000 Quadratmetern eine Viertelküche, ein Café und öffentliche Räume entstehen. Künstler sollen dort kreativ tätig werden.
In Nebengebäuden wird privat finanzierter und öffentlich geförderter Wohnraum geschaffen. Unter den Sheddächern, wo früher Textilmaschinen standen, sind Büroräume geplant. Die Wuppertaler Topographie macht Zugänge sowohl von der Max-Planckstraße und Nordbahntrasse als auch vom Stadtpark möglich.
Ein barrierefreier Zugang zum Nachbarschaftspark wird von der Wichlinghauser Straße wegen der Steilhanglage des Geländes allerdigs nicht möglich sein. Im oberen Teil wird aber ein Plateau angelegt, das barrierefrei erreichbar ist.