Hardt Botanischer Garten hat wieder eine Pflanzen-Kita

Wuppertal · Jetzt gibt es Platz für Vermehrung. Arbeiten an der Villa Eller sollen 2020 fertig werden.

An der Villa Eller wird seit einiger Zeit gebaut.

Foto: Bartsch,G. (b13)

Gute Aussichten für den Botanischen Garten: In diesem Jahr sollen voraussichtlich die Bauarbeiten an der Villa Eller abgeschlossen werden, dann wird sie endlich wieder ein Dach in der ursprünglichen Form haben. Die Gärtner freuen sich, dass sie wieder Platz haben, Pflanzen selbst aufzuziehen. Und das neue Programm sieht 180 Veranstaltungen im Laufe des Jahres vor.

Seit dem Bau der Glashäuser zur Regionale 2006 hatte der Botanische Garten seine „Kita“ verloren, wie Frank Telöken, Leiter des Botanischen Gartens, erklärt. „Aber ein Botanischer Garten braucht ein Aufzuchthaus.“ Durch ihre Vernetzung mit zahlreichen anderen Gärten erhielten sie immer wieder besondere Samen, jetzt können sie daraus wieder Pflanzen ziehen. In einem der Glashäuser wurde eine Hälfte durch eine Wand abgeteilt, Heizung und Lüftung wurden abgetrennt. 50 000 Euro hat der Förderverein des Botanischen Gartens dafür investiert.

Vorfreude zeigte Frank Telöken auf die Fertigstellung der Villa Eller: „Eine mehrjährige Bauzeit liegt hinter uns.“ Dieses Jahr sollen die Arbeiten voraussichtlich abgeschlossen werden. „Das wird die Abrundung eines traumhaften Ortes“, so Telöken.

Die Villa hatte im Zweiten Weltkrieg ihr Dach verloren, dann nur ein Flachdach erhalten und dabei ein Stockwerk verloren. „Von unten fällt das nicht so auf, aber wer vom Elisenturm herabblickt, sieht, dass etwas fehlt“, so Telöken.

Das neue alte Dach wird mehr als zwei Millionen Euro kosten

Er erzählt, dass der Wunsch nach Wiederherstellung des Originaldachs mindestens seit Bestehen des Fördervereins, also mehr als 25 Jahre, bestehe. „Damals wurden die Kosten auf drei Millionen Mark geschätzt.“ Jetzt werden es mehr als zwei Millionen Euro. Der Umbau sei „eine total schwierige Baustelle“, „eine Operation am offenen Herzen“. Hinter jeder Wand hätten sie etwas Neues gefunden. „Aber jetzt ist das Ende in Sicht.“

Anlässe, Villa und Garten einen Besuch abzustatten, gibt es im kommenden Jahr wieder zahlreiche: Allgemeine und spezielle Führungen, Pflanzberatungen, Tai-Chi und Nordic Walking, Kunstausstellungen, Lesungen und Lichtbilder-Vorträge. Für Kinder gibt es zum Beispiel ein Kelten-Camp oder einen Nachmittag zu Schmetterlingen. Nach dem Heft mit dem gesamten Programm können Interessierte in den beiden Rathäusern und den Bürgerbüros fragen.