Verkehr Dem Ronsdorfer Bahnhof fehlen Parkplätze

Ronsdorf. · Bahn zeigt sich aber aufgeschlossen, einen Stellplatz für Behinderte umzuwandeln.

Parkplätze für nicht behinderte Besucher des Bahnhofs wünscht sich WZ-Leser Dietmar Gräsel.

Foto: Fries, Stefan (fri)

„Ronsdorf hat alles“, lobt Dietmar Gräser – Geschäfte, Ärzte, Wald, insgesamt eine gute Infrastruktur. Aber was der Stadtteil mit immerhin rund 22 000 Einwohnern nicht habe, sei ein Park and Ride-Parkplatz am eigenen Bahnhof, beklagt er. Dort gebe es zwar drei Stellplätze für Behinderte, aber keine Möglichkeit für Nicht-Behinderte, ihr Auto kurz abzustellen.

Dietmar Gräsel holt öfter seinen Sohn oder seine Schwester am Ronsdorfer Bahnhof vom Zug ab und bringt sie wieder dorthin. „Dann will man natürlich gern mit auf den Bahnsteig kommen“, erklärt er. Doch es fehle ein Platz, an dem man das Auto kurz und nah am Bahnhof abstellen könnte. Der einst existierenden kleinen Park and Ride-Parkplatz an Stelle der heutigen Rampe sei ersatzlos verschwunden. Alle übrigen möglichen Stellplätzen gehörten den anliegenden Firmen oder es gelte Halteverbot.

Die Stadt hat bereits
Kontakt zur Bahn gesucht

Der Bahnhof wird von der S7 („Der Müngstener“) von Wuppertal über Remscheid nach Solingen und zurück angefahren. Betrieben wird die Bahn von dem Unternehmen Abellio Rail NRW GmbH. Knapp 15 000 Fahrgäste seien im ersten Halbjahr 2019 dort ein- oder ausgestiegen, sagt Sprecherin Julia Limia y Campos. Von fehlenden Parkplätzen hätten sie noch nichts gehört. Zuständig dafür seien die Stadt oder die Deutsche Bahn.

An die Stadt hat sich Gräsel auch schon gewandt, wie Volker Klöpper vom Ressort Straßen und Verkehr bestätigt. Klöpper sagt, die Stadt habe durchaus Verständnis für Gräsels Kritik. Beim Umbau des Bahnhofs sei ein Ersatz für den vorigen Park and Ride-Parkplatz gesucht worden, doch eine dafür vorgesehene Fläche habe die Bahn dann anderweitig verkauft.

„Es gibt die Idee, die Hälfte der Stellfläche für Behinderte wegzunehmen und in ein bis zwei Kurzzeitparkplätze umzuwandeln“, so Klöppel. Behindertenvertreter hätten sich da auch durchaus kompromissbereit gezeigt.

Theoretisch muss dafür nur die Beschilderung geändert werden. Doch allein könne die Stadt nicht handeln: „Das sind Flächen der Bahn“, so Klöppel Sogar der Wendekreis des Busses sei noch Bahnfläche. Er habe bereits mit der Bahn Kontakt aufgenommen, aber bisher keine Rückmeldung bekommen.

Auf WZ-Nachfrage bei der Bahn kennt man das Thema zunächst nicht, Sprecherin Laura Reich bestätigt aber, dass es sich um Bahngelände handelt. Und sie betont: „Wir sind offen und stehen dem Vorschlag positiv gegenüber.“