Investitionen Wuppertal verhandelt mit Clees um neue Füchtlingsunterkunft in der Post am Kleeblatt

Wuppertal · Für die Flüchtlinge aus der Ukraine, die derzeit übergangsweise in Wuppertaler Sporthallen leben, werden drei neue Einrichtungen gebaut.

Die ehemalige Post am Kleeblatt könnte eine von drei neuen Flüchtlingsunterkünften in Wuppertal werden.

Foto: Fischer, Andreas H503840

Damit soll die Stadt zwei Aufgaben bewerkstelligen: Die Sporthallen sollen wieder den regulären Unterricht an der Gathe und auf der Hilgershöhe ermöglichen. Und gleichzeitig soll Wuppertal auf ein erhöhtes Aufkommen ukrainischer Flüchtlinge vorbereitet werden.

„Es gibt dringenden Bedarf und wir tun gut daran, uns jetzt vorzubereiten“, sagt Dezernent für Soziales, Jugend, Schule und Integration, Stefan Kühn. Er sieht ein Anwachsen der Personenzahl als begründet und resümiert: Derzeit leben 3914 aus der Ukraine in Wuppertal, davon 700 in Noteinrichtungen und 1400 in eigenen Wohnungen.

Kühns Erwartung für die nächste Zeit: 250 weitere Menschen wöchentlich. Damit würde Wuppertal im Juni über 6000 ukrainische Flüchtlinge beherbergen. Und die brauchen Raum.

Insgesamt 3 Millionen Euro hat der Finanzausschuss als Zuschuss an das Gebäudemanagement Wuppertal zwecks Aufnahmeeinrichtung einstimmig zugestanden. Dabei handelt es sich um drei bestehende Standorte, in die investiert wird. Raum für 1200 Personen soll dabei entstehen.

Geflüchtete in Wuppertal: Neue Unterkünfte an drei Standorten plus Service-Center

Die erste Einrichtung mit Unterkünften für ukrainische Flüchtlinge wird sich bei der Wuppertaler Tafel befinden. Der Verein begann bereits im März mit Renovierungsarbeiten in den Räumlichkeiten am Kleinen Werth zur städtischen Erstaufnahmeeinrichtung. Auch das Dachgeschoss wird laut Mitarbeitern der Stadt renoviert. 635 000 Euro aus städtischer Kasse sollen den Wohnraum in Barmen schnellstmöglich realisieren.

Der zweite Standort wird das alte Art-Hotel in Wuppertal-Heckinghausen, Bockmühle, sein. Bis zu 950 000 Euro wird die Stadt investieren, um dort Raum zu schaffen. Es ist zudem beschlossen, dass dieses Gebäude in weiterer Zukunft Wuppertals siebte Gesamtschule werden soll. Aber die Zwischennutzung als Flüchtlingsunterkunft bis Ende 2023 beeinflusse diese Pläne nicht.

Der dritte Standort ist zum jetzigen Zeitpunkt Gegenstand von Verhandlungen. Die Stadt Wuppertal rechnet in der kommenden Woche mit einer Einigung. Es geht um den brachliegenden großen Standort der Deutschen Post am Kleeblatt in Elberfeld.

Neben diesen drei Unterkünften, die 1200 Wohnräume schaffen sollen, soll zudem ein Service-Center im Wicküler-Park entstehen. Der Grund: Ab dem 1. Juni die Hilfen und Sozialleistungen für hilfebedürftige Geflüchtete aus der Ukraine nicht mehr nach dem Asylbewerberleistungsgesetz, sondern nach dem Sozialgesetzbuch erfolgen. „Im Wicküler-Center finden die Geflüchteten dann alles unter einem Dach“, so Kühn.

Die Finanzierung dieser Investitionen und Mietkosten erfolgt laut Angaben der Stadt Wuppertal zunächst aus einem Sonderfonds. „Wir hoffen natürlich auf eine Erstattung vom Land aus Bundesmitteln“, erklärt Johannes Slawig, Kämmerer der Stadt. Derzeit gebe es Zuschüsse des Bundes für Kommunen in Höhe von drei Milliarden Euro. Slawig erwarte langfristige solche Hilfen des Bundes: „Die Bewältigung der Kriegsfolgen ist eine gesamtstaatliche Aufgabe, keine der Kommunen.“