Die Situation in der Elberfelder Innenstadt ähnele der Situation in vielen anderen Großstädten in Deutschland, so die Wuppertaler Stadtverwaltung: Leerstände aufgrund von geändertem Kaufverhalten, Schwund qualitativ hochwertiger Geschäfte, offener Drogenkonsum in einzelnen Bereichen und verhaltensauffällige Personen – all das mindere die Aufenthaltsqualität für die meisten Bürgerinnen und Bürger. Auch die mittlerweile gefühlt täglich stattfindenden Polizeieinsätze im Wupperpark Ost tragen zur Dringlichkeit des Themas bei. „Die Zunahme von offenem Drogenkonsum, insbesondere der Droge Crack, und die Zunahme an Menschen, die dort schlafen, führt zu einer starken Verelendung und Veränderung der Szene“, weiß man im Sozialdezernat.
Der Bedarf an Straßensozialarbeit habe sich nicht zuletzt auch dadurch erhöht, dass die Zahl der wohnungslosen Menschen in der Stadt deutlich gestiegen sei. Sie nächtigen mitunter in Hauseingängen und anderen Plätzen, was häufig eine Vermüllung dieser Orte mit sich bringt. Konflikte mit benachbarten Gewerbetreibenden erhöhen den Handlungsdruck. „Die Vorgehensweise und die Maßnahmen dürfen nicht isoliert betrachtet werden, daher bedarf es eines integrierten Konzeptes und übergreifender Zusammenarbeit“, sagt die Sozialdezernentin Annette Berg. Sie meint damit eine Verzahnung der Bereiche Stadtentwicklung, Citymanagement, Wirtschaftsförderung, Soziales, Sozialplanung, soziale Einrichtungen, Ordnungsamt, Polizei, Stadtreinigung und des Grünflächenamtes, die sich mit ihren jeweils eigenen Blickwinkeln miteinander abstimmen sollen. „Des Weiteren müssen alle relevanten weiteren Akteure und Gewerbetreibende einbezogen werden“, betont Berg. Innerhalb der Verwaltung finden aktuell übergreifende Gespräche dazu statt, sagt sie. Zudem gebe es Anfang April eine Innenstadtkonferenz zur Stadtentwicklung in Elberfeld. Eine Konferenz eigens mit dem Schwerpunkt Soziales soll es ebenfalls bald geben.