Unwetter Erste Analyse der Abläufe in Beyenburg

Analyse | Wuppertal · Die Stadt Wuppertal hat eine erste Analyse zu den verheerenden Überflutungen und Zerstörungen in Beyenburg veröffentlicht. Das sind die wichtigsten Punkte.

Die Stadt hat eine erste Analyse zu den Überflutungen in Beyenburg präsentiert.

Foto: ANNA SCHWARTZ

Oberbürgermeister Uwe Schneidewind und Krisenstabsleiter Johannes Slawig haben sich bei einem Ortstermin in Beyenburg zu den Starkregen-Ereignissen geäußert. Beide betonten, dass alles getan werden müsse, um die Menschen in Zukunft früher zu warnen.

Der Wupperverband und das Krisenmanagement der Stadt wurden von den Anwohnern besonders kritisiert. Daraufhin versprachen Schneidewind und Slawig eine umfassende Aufarbeitung aller Abläufe. Die Stadt Wuppertal hat am Dienstagabend eine erste Analyse veröffentlicht. In dieser werden Verbesserungsnotwendigkeiten aufgezeigt.

Die Anwohner in Beyenburg kritisierten die fehlende Vorwarnung vor den Wassermassen. In der Aufarbeitung der Stadt und des Wupperverbands wurde eine Chronologie der Ereignisse erstellt. „Demnach haben sich Prognosen des Deutschen Wetterdienstes vom 10. bis zum 14. Juli von Tag zu Tag in der Regenmengen-Vorhersage (pro 24 Stunden) weiterentwickelt, am 10. Juli bis zu 25 mm, bis zum 13. Juli mit bis zu 100 mm. Die tatsächlichen bis zu 160 mm am 14. Juli in zwölf Stunden waren nicht angekündigt. Auf die Prognosen reagierte der Wupperverband zusätzlich mit entsprechenden Warnungen im Hochwasserportal und E-Mails an die entsprechenden Stellen (Berufsfeuerwehr, Leitstelle, verschiedene städt. Adressen u.a.) sowohl am 13. wie auch am 14. Juli“, heißt es in der vorliegenden Analyse.

Folgende Konsequenzen sollen gezogen werden

Bislang gibt es in Beyenburg keine Warn-Pegelmesstelle. Die nächste Stelle an der Kluserbrücke, ist nach mehreren korrekt übermittelten Warnwerten aufgrund der zusammenbrechenden Telekommunikation zeitweise nicht mehr abrufbar gewesen, so die Stadt in ihrer Analyse. Im Bereich Beyenburg soll schnellstmöglich eine solche Messstelle installiert werden.

Dadurch, dass durch die ausgefallenen Kommunikationssysteme die Warnungen erschwert wurden, sollen Sirenen wiedereingeführt werden. Weitere Warnmöglichkeiten sind geplant, sagte die Stadt.

„Zudem wurden die Warnmeldungen des Wupperverbandes bei den adressierten Dienststellen nicht als so schwerwiegend gelesen. Dies möglicherweise auch deshalb, weil es bei keinem der Wetterereignisse der letzten Jahrzehnte in Beyenburg annähernd vergleichbare schreckliche Folgen gegeben hat. Hier muss umgehend durch eine Einführung unmissverständlicher Warnstufen die Kommunikation abgesichert werden“, gab die Stadt bekannt.

Weiter heißt es, dass im gesamten Verlauf der Ereignisse mit allen Mitteln versucht wurde, durch Regulierungen im Wasserabfluss der Talsperren zusätzliche Schäden zu reduzieren. Weitere Analysen ergaben laut Stadt, dass zur weitgehenden Abwendung der Überflutung die Teilentleerung der Wupper-Talsperre bis zur Hälfte erforderlich gewesen wäre. Dies sei in der verbleibenden Zeit ohne massive zusätzliche Schäden nicht mehr möglich gewesen.

Weitere Analysen werden folgen, gab die Stadt am Dienstagabend bekannt. In diesen werden auch Verbesserungsmöglichkeiten umfassend analysiert und so schnell wie möglich umgesetzt.