Grüner Zoo Wuppertal Tolle Erfahrung: Freiwilliges ökologisches Jahr im Zoo
Wuppertal · Beim FÖJ erlebt man jeden Tag etwas Neues. Zwei Stellen sind unbesetzt – Interessierte können sich noch online bewerben.
In den frühen Morgenstunden liegt eine besondere, stille Magie auf dem Grünen Zoo Wuppertal. In den Genuss davon kommen Lara Sophie Göke (16) und Alina Borchert (22) täglich. Seit August 2021 machen sie ein Freiwilliges Ökologisches Jahr in der Gärtnerei des Zoos. Ihr Dienst ist bald beendet, und von den vier vakant werdenden Stellen sind zwei noch unbesetzt. So können sich Interessierte noch bewerben.
„Es ist schon traurig. Wenn es ein zweites Jahr geben würde, hätte ich nichts dagegen“, erzählt Borchert. Bei einem Spaziergang durch den Tiergarten kommt man an zahlreichen Plätzen, Orten und Arealen vorbei, an dem die beiden mitgewirkt haben. Dabei haben sie in ganz unterschiedliche Berufsfelder und Handwerksberufe reingeschnuppert.
So haben sie sich nicht nur um die Vegetation innerhalb des Zoos gekümmert, sondern haben etwa auch dabei geholfen, Spielplätze zu bauen und zu realisieren – etwa einen neuen Naturspielplatz. Der ist allerdings noch nicht geöffnet. „Futterholz holen war auch immer ein Highlight“, erzählt Göke von den Höhepunkten. Das Futterholz haben sie dann auf die verschiedenen Gehege verteilt. „Und auf den Baustellen mitzuhelfen, das war sehr interessant, dort mitzuwirken“, erzählt sie.
Beim FÖJ erlebt man jeden Tag etwas Neues
Der Einsatztag fängt für die FÖJ-ler schon um 6.45 Uhr an. Dann treffen sich alle Mitarbeitenden in der Gärtnerei. Zwei Personen werden dann auf den Müllwagen geschickt, die seien dann gegen 8.30 Uhr wieder da. Um 9 Uhr wird gefrühstückt und die FÖJ-ler werden neu aufgeteilt. Um 12 Uhr folgt das Mittagessen. Feierabend ist für sie um 15 Uhr, freitags schon um 14 Uhr. „Es gibt sehr viele Aufgaben“, erzählt die 22-Jährige. „Für die Woche sind Aufgaben vorgegeben und dann wird es spannend, was dann so passiert.“ Kein Tag gleiche dem anderen, sind sich die beiden einig.
Darüber hinaus nehmen die FÖJ-ler während ihres Dienstes an fünf Seminaren teil. „Die gehen immer eine Woche und sind in ganz NRW verteilt“, sagt Göke weiter. „Die Seminare haben ein Oberthema, zum Beispiel Tierschutz“. Darüber hinaus wählen die FÖJ-Gruppen zwei Sprecher – Göke ist eine von ihnen. Die Gruppensprecher haben mehr Seminare, in denen es etwa auch um politische Themen im ökologischen Kontext geht. Die FÖJ-ler planen in der Gruppe auch eigene Thementage, wie etwa den Bienentag. „Es hat diesen basisdemokratischen Spirit“, erzählt Jörn Karger, Zooinspektor im Grünen Zoo Wuppertal. Insgesamt ist er von dem FÖJ begeistert. „Ich finde es total gelungen. Es ist nicht nur ein Überbrückungsjahr, was manchmal negativ behaftet ist, sondern es ist etwas unheimlich Wertvolles“.
Die FÖJ-ler dürfen während ihres Jahres auch zwei Wochen Praktikum im Zoo machen. Dabei dürfen sie sich aussuchen, zu welchen Tieren sie möchten. So waren sie etwa bei den Pinselohrschweinen im Rinderhaus oder auch bei den Roten Pandas im Einsatz und konnten so auch einen Einblick in die Tierpflegeberufe bekommen.
Vergütet wird das FÖJ mit 385 Euro monatlich, davon sind 30 Euro für die Nutzung des ÖPNV gedacht. Darüber hinaus stehen ihnen 27 Urlaubstage zur Verfügung.
Offenheit und Engagement sind sehr wichtig
Der Grüne Zoo Wuppertal bietet vier FÖJ-Stellen an, jedoch richten sich diese Stellen nach den Abschlüssen der Bewerber. So sind zwei Stellen für junge Menschen, die nach der Sekundarstufe I die Schule verlassen haben, also die etwa die Haupt- oder Realschule bis zur zehnten Klasse besucht haben, vorgesehen.
Die beiden weiteren Stellen richten sich an Bewerber, die die Sekundarstufe II besucht, also etwa die gymnasiale Oberstufe absolviert haben. Im Zoo Wuppertal sind nur noch die beiden Stellen für die Sekundarstufe I verfügbar.
Göke hatte aufgrund ihres späten Geburtstags bereits mit 15 Jahren das FÖJ angefangen. „Ich hatte am Anfang ziemlich Angst, dass das Alter ein Problem wird, aber das war es nicht“, sagt sie. Die Gärtnereigemeinschaft und auch die anderen Zoomitarbeiter seien sehr offen gewesen. Neuen FÖJ-lern raten die beiden: „Offen sein, sich einbringen.“
Nach ihrem Freiwilligen Ökologischen Jahr fangen beide eine Ausbildung an, Borchert im Garten- und Landschaftsbau und Göke in einer Zimmerei. „Ich werde den Zoo auf jeden Fall wieder besuchen, aber ich freue mich auf das nächste Kapitel“, sagt die 16-Jährige. Das nächste Freiwillige Ökologische Jahr beginnt am 1. August.