Wuppertal: Gewinner oder Opfer der Globalisierung?
Anlässlich des Weltwirtschaftsgipfels in Heiligendamm: Vernichtet die Global,isierung Jobs in der Stadt oder sorgt sie für mehr Wohlstand?
Wuppertal. Am Mittwoch beginnt der umstrittene Weltwirtschaftsgipfel in Heiligendamm. Die Globalisierung spaltet die Menschen, auch in Wuppertal. Heute läuten aus diesem Anlass um 18 Uhr die Glocken evangelischer Kirchen im Stadtgebiet. Schadet die Globalisierung der Stadt Wuppertal? Die Meinungen gehen sehr weit auseinander:
Globalisierung kann sich für ein Unternehmen lohnen, jedoch nicht für eine Stadt. Zu diesem Schluss kommt Ludger Spellerberg der Wuppertaler attac-Gruppe. Oft stehe am Ende die Arbeitslosigkeit als Ergebnis eines "fragwürdigen internationalen Wettbewerbs" und daraus resultierten sinkende Steuereinnahmen. In Wuppertal wurden seiner Meinung die Weichen falsch gestellt, die wachsende Armut sein ein Beleg dafür.
Laut Welfens treffe sich in diesem Protest die Suche nach kleinbürgerlicher Gemütlichkeit des Typ "Mein Dorf soll schöner werden" mit einer diffusen Sehnsucht nach einem Mehr an politischer Gestaltung gegen die anonymen internationalen Marktkräfte.
Industrie-Jobs Wuppertal mit seinem hohen Industrialisierung-Grad ist von der Globalisierung und der Billiglohn-Konkurrenz besonders getroffen. Die Zahl der Industrie-Jobs hat sich seit 1990 auf nicht einmal mehr 28 000 mehr als halbiert.
Jüngstes Beispiel Delphi beendet in Ronsdorf die Thermoplastproduktion und verlagert sie nach China. Die Konkurrenz bietet aus einem Billiglohnland heraus an.
Einsatzkräfte Etwa 240 Beamtinnen und Beamte der Kreispolizeibehörde Wuppertal sind derzeit in und rund um Heiligendamm stationiert. Es handelt sich vorwiegend um Kräfte der Bereitschaftspolizei.
Hilfe Ebenfalls abkommandiert wurden technische Einheiten, Sanitäter, Teile der Diensthundestaffel und Mitarbeiter der Kripo, die unter anderem bei der Gefangenensammelstelle vor Ort eingesetzt werden.
Verletzt Bislang wurde ein Polizist aus Wuppertal durch einen Steinwurf leicht verletzt. Der Mann ist weiter im Dienst.