Kriminalitätsstatistik vorgestellt Wuppertal hat niedrigsten Kriminalitätsstand seit Jahren
Straftaten sind im Bergischen Städtedreieck um 5,7 Prozent zurückgegangen. Wuppertal folgt damit dem NRW-Landestrend.
„Wir haben den niedrigsten Kriminalitätsstand seit Jahren und ich würde behaupten, sogar seit Jahrzehnten“, lobt Polizeipräsident Markus Röhrl das Bergische Städtedreieck und die hiesige Polizeiarbeit bei der Vorstellung der Polizeilichen Kriminalitätsstatistik 2019 am Montag. Seit 2015 gebe es 9500 Straftaten weniger und gegenüber 2018 lässt sich ebenfalls wieder ein Rückgang verzeichnen, diesmal um 3,2 Prozent. Grundsätzlich sei die Zufriedenheit über die Entwicklung sehr hoch, in allen aufgezeichneten Bereichen konnte im Präsidialbereich Wuppertal, Solingen Remscheid die Kriminialität reduziert werden. Die Häufigkeit der Delikte pro 100 000 Einwohner lag in Wuppertal bei 8477 und damit knapp über dem Landesdurchschnitt NRW. Laut Leitendem Polizeidirektor Dietmar Kneib kann diese Zahl als „Wahrscheinlichkeit, Opfer einer Straftat zu werden“ umschrieben werden, wonach es deutlich unwahrscheinlicher ist, in Wuppertal Opfer eines Deliktes zu werden als in anderen Großstädten wie Düsseldorf oder Köln.
Lediglich die Anzahl der Straftaten gegen die sexuelle Selbstbestimmung ist von 291 auf 344, also um 18,2 Prozent, gestiegen. Dafür hat Dietmar Kneib allerdings eine Erklärung: „Das Kommissariat 12 - also das für Sexualdelikte - wurde wesentlich verstärkt, es wird mehr Personal beim Sichten von Kinderpornographie eingesetzt und dadurch werden dementsprechend mehr Taten aufgedeckt.“ Die Dunkelziffer werde durch die bessere Auswertung solcher Videos extrem aufgehellt, was im Umkehrschluss die Steigung der Zahlen bedeutet. „Das ist aber genau der richtige Schwerpunkt und ein gewollter Anstieg“, betont Kneib, denn das zeige die vermehrt erfolgreiche Polizeiarbeit in diesem Bereich.
Rückgang der Gewaltkriminalität und Wohnungseinbrüche
Bei der Gewaltkriminalität in Wuppertal ist ebenfalls ein erfreulicher Trend zu erkennen, sie ging im Vorjahresvergleich um 6,1 Prozent zurück. Die Zahl der Körperverletzungen nahm um 8,3 Prozent ab und die Zahl der Raubdelikte reduzierte sich sogar am deutlichsten von 344 auf 266 Fälle - als um 22,7 Prozent.
Erfreulich sei auch der erneut deutliche Rückgang der Wohnungseinbrüche. Diese gingen um 22,5 Prozent auf 406 zurück. Ein sehr wichtiger Rückgang, meint der Polizeipräsident, denn Wohnungseinbrüche beeinflussen ganz extrem das Sicherheitsgefühl der Bürger. Denn die „objektive Sicherheit“, das heißt der Rückgang der Zahlen, gehe nicht immer auch mit der subjektiven Sicherheit einher, meint Dietmar Kneib. Gerade das subjektive Sicherheitsgefühl müsse ernst genommen werden, da wolle man innerhalb der Öffentlichkeitsarbeit vermehrt drauf achten. Es bleibt demnach auch in den kommenden Jahren ein Schwerpunkt, da es eine sehr belastende Kriminalität sei. Das Projekt Skala, ein System zur Kriminalitätsauswertung und Prognose, welches vielfach bei Wohnungseinbrüchen zum Einsatz kam, konnte im vergangenen Jahr mit positivem Ergebnis beendet werden und habe unter anderem für den Rückgang der Einbrüche gesorgt. Denn dadurch seien mehr Polizeikräfte an den gefährdeten Orten unterwegs gewesen.
Die Kinder- und Jugendkriminalität konnte durch die Festnahme der zwei Hauptverdächtigen der „Gucci-Gang“ etwas eingedämmt werden, auch wenn sich neu gebildete Gruppen noch immer vermehrt in der Elberfelder Innenstadt aufhielten, so Röhrl. Dabei stünden Maßnahmen wie das Programm „Kurve kriegen“ im Fokus, in dem man sich auf sozialer Ebene um sie kümmert.
Auch der Umgang mit Rechtsextremismus sei ein Schwerpunkt der Polizeiarbeit, hier werde zum Beispiel mit dem Projekt „Hellwach gegen Rechts“ gegengesteuert. Die Zahl der rechtsmotivierten Taten sei immer noch sehr hoch. Den ganzen Bericht gibt es online unter