Corona-Zahlen steigen und steigen Wuppertal: Inzidenz bei 162 - jede zweite Schule hatte schon mindestens einen Fall

Wuppertal · Laut Gesundheitsdezernent Stefan Kühn sind 50 Prozent der positiv getesteten Wuppertal Kinder und Jugendliche unter 20 Jahren. Auch die Zahl der Fälle im Krankenhaus steigt wieder.

Foto: dpa/Uwe Anspach

Wuppertal verzeichnet seit Freitag einen weiteren deutlichen Anstieg der Corona-Fälle, wie Gesundheitsdezernent Stefan Kühn erklärt: Mit einem Inzidenzwert am Sonntagmorgen von 161,99 liegt die Stadt weiterhin in der Spitzengruppe in NRW, aber auch bundesweit. „Das ist leider der höchste Wert sei Mai“, räumt Kühn ein. Freitag waren es laut städtischer Homepage noch 130,99. Und auch das Landeszentrum Gesundheit NRW führte am Sonntag in seiner offiziellen Liste Wuppertal noch mit einem Inzidenzwert von 129. Das liege aber nur daran, dass offenbar die aktuellen Daten aufgrund von Computerproblemen in Düsseldorf nicht verarbeitet wurden. Einige Städte wie eben auch Wuppertal haben laut der Landesliste nämlich am Samstag keine neuen Fälle hinzubekommen, so Kühn. Landesweit sind momenten nur Solingen (RKI-Wert am Sonntag 168,3) und Leverkusen (189,3) schlechter.

50 Prozent der neu positiv Getesteten seien Kinder und Jugendliche unter 20 Jahren, erklärt Kühn. Und: 80 Prozent weisen die Delta-Variante auf. Der Anstieg sei Wiederbeginn des Schulunterrichts „kam mit Ansage“, so Kühn. Bekanntlich wird in den Einrichtungen regelmäßig getestet. Am Mittwoch, dem ersten Schultag, gab es bereits in 13 Wuppertaler Schulen mindestens einen Corona-Fall. Am Donnerstag, als auch die i-Dötzchen starteten waren es schon 28, am Freitag 23 und am Samstag kamen noch einmal zehn Schulen nachträglich hinzu. 64 verschiedene und damit gut die Hälfte der rund 120 Schulen in Wuppertal ist bislang betroffen.

„Das hat aber nichts mit Verantwortungslosigkeit der Eltern zu tun, die ihre Kinder ,krank’ schicken“, hebt Kühn hervor. Vielmehr weisen die positiv Getesteten keine Symptome auf. „Nach den Ferien kommt die Wahrheit des Sommers zum Vorschein.“

Allerdings nimmt auch die Zahl der Covid-Patientinnen und Patienten in den Wuppertaler Krankenhäusern wieder zu. Am Sonntag waren es 25, davon zehn auf den Intensivstationen. Das sei aber noch kein Vergleich zur Hochzeit der Pandemie, so Kühn, als es um die 140 waren. Trotzdem: „Es gibt wieder mehr schwere Verläufe“, so Kühn. Einzelne „Impfdurchbrüche“ gebe es zwar auch, also Doppelt-Geimpfte, die erkranken, „aber die Geimpften haben einen weitgehenden Schutz“, sagt Kühn und führt dazu die Zahlen aus den Wuppertaler Altenheimen an. Auf alle gerechnet sind nur drei Bewohnerinnen und Bewohner zuletzt positiv getestet worden, so Kühn.

Die vierte Welle sei „eine Pandemie der Ungeimpften“. Kühn appelliert gerade an die ungeimpften Eltern, sich mit Blick auf den Schutz ihrer Kinder impfen zu lassen. „Der wichtigste Ort der Ansteckung, den wir kennen, ist der eigene Haushalt.“ est