Wuppertal muss sich die Verkehrskadetten ausleihen
Im Tal gibt es keine eigene Organisation von ehrenamtlichen Verkehrshelfern.
Mit ihren orangenen Uniformen fallen die Verkehrskadetten sofort ins Auge. Und das sollen sie auch. Denn sie werden vor allem bei Großveranstaltungen eingesetzt, um den Verkehr zu regeln und dabei zu helfen, Unfälle zu vermeiden. In Wuppertal waren die Verkehrskadetten unter anderem beim Schwebebahnlauf und der Eröffnung der B7 im Einsatz. Auch den Rosensonntagszug sichern die ehrenamtlichen Helfer der Verkehrswacht mit. Beim Karnevalsumzug achten die Verkehrskadetten darauf, dass niemand unter die Räder der Mottowagen kommt, bei anderen Veranstaltungen leiten sie Autos um, damit Veranstaltungen ungestört stattfinden können.
Doch die Helfer stammen nicht aus Wuppertal, sondern werden aus Düsseldorf, Solingen oder dem Kreis Mettmann „ausgeliehen“. „Wir haben in Wuppertal keine Verkehrskadetten, weil das zu aufwendig ist“, sagt Klaus A. Flieger, erster Vorsitzender der Verkehrswacht Wuppertal. Da es in umliegenden Städten einen Stamm von Verkehrskadetten gebe, sei es kontraproduktiv noch eine weitere Organisation aufzubauen, so Flieger.
Die Leiterin der Verkehrskadetten Düsseldorf, Laura Schmitz, bestätigt, dass es aufwendig sei, einen Stamm von Verkehrkadetten aufzubauen. Die Stadt Köln sei seit eineinhalb Jahren dabei, die ehrenamtlichen Verkehrshelfer zu organisieren. „Es ist schwierig, einen Grundstamm zu bekommen“, sagt Schmitz. Auch müssten Uniformen für die Verkehrskadetten gekauft werden. Das alles geschehe nur auf Initiative von Ehrenamtlichen.
Jeder Veranstalter kann die Dienste der Verkehrskadetten in Anspruch nehmen. Wie viele dann eingesetzt werden, kommt auf die Veranstaltung an. „Beim Schwebebahnlauf waren 40 im Einsatz, bei der Eröffnung der B7 etwa 20“, sagt Schmitz. Der Veranstalter zahlt zwar für den Einsatz der Verkehrshelfer; den Ehrenamtlern wird aber nur das Fahrtgeld erstattet. Das Honorar fließt an die Verkehrswacht, die damit die Autos für Einsätze, Uniformen oder auch Freizeitaktivitäten für die Jugendlichen im Alter zwischen 13 und 24 Jahren organisiert.
„Es ist eine schöne Organisation“, findet Schmitz, die seit zehn Jahren als Verkehrskadettin arbeitet. Man sehe die Entwicklung der Jugendlichen, die durch ihre Aufgabe häufig viel selbstbewusster würden.