Kritik an Verwaltung Streit um Blitzer geht in die nächste Runde
Oberbarmen · Die Radarfalle vor der Grundschule Hottenstein ist seit zwei Jahren defekt. Bezirksbürgermeister Rücker fordert Oberbürgermeister Schneidewind zum Handeln auf. Seine Antwort lässt Fragen offen.
Der Blitzer an der Wittener Straße in Höhe der Grundschule Hottenstein ist seit fast zwei Jahren defekt. Bei einem Ortstermin im August 2020, damals noch mit Oberbürgermeister Uwe Schneidewinds Vorgänger Andreas Mucke, dem Vorsitzenden des Bürgervereins Nächstebreck sowie weiteren Bürgern, wurde eine zügige Reparatur gefordert. In erster Linie zum Schutz der Schulkinder sollte diese schnellstmöglich erfolgen. Passiert ist nichts. Wie die WZ berichtete, hat das Oberbarmens Bezirksbürgermeister Burkhard Rücker in einem offenen Brief an den OB bemängelt und Antworten darauf gefordert, warum es so lange dauert, das Gerät zu reparieren.
Nun hat Schneidewind reagiert. In einem Brief an Rücker, der der Redaktion vorliegt, berichtet er von verschiedenen Überwachungseinrichtungen, die in den vergangenen Jahren in Wuppertal eingerichtet wurden, etwa an der Linderhauser Straße und auf der A1. „Wenn diese Maßnahmen nicht ausreichend kommuniziert worden sind, entschuldige ich mich hierfür. Sie sehen jedoch, dass die Fachverwaltung nicht untätig gewesen ist.“
Der Verkehr auf der Wittener Straße hätte sich verändert
Zu der konkreten Anfrage zur Wittener Straße heißt es, dass die Anlage aus den 1980er Jahren stamme, als die Straße noch eine Durchfahrtsstraße war. Seitdem habe sich die Verkehrssituation deutlich verändert. Beigefügte Messdaten sollen das belegen. „Ohne die unmittelbare Nähe zur Schule wären mobile Messungen aufgrund der niedrigen Überschreitungswerte mittlerweile sogar unzulässig“, heißt es weiter.
Burkhard Rücker ist mit dieser Antwort nicht zufrieden und kontert seinerseits mit einem weiteren Schreiben an den OB. Er meint, die grundsätzlichen Ausführungen des Stadtoberhaupts zum Thema Radarfallen „gehen am thematisierten Sachverhalt völlig vorbei. Es geht nur um die Anlage an der Wittensteiner Straße, nicht um Maßnahmen im übrigen Stadtgebiet“.
Die Messdaten aus den Jahren 2021 und 2022 würden zudem keine Rückschlüsse darauf ermöglichen, ob sich der Verkehr an dieser Stelle seit den 80-Jahren verändert hat. „Es ist auch nicht erkennbar, an welchen Standorten kontrolliert wurde“, und weiter: „Auffällig ist insbesondere, dass an keinem einzigen Tag der Zeitraum des Schulbeginns, ab circa 7.30 Uhr, und damit der besonders schutzwürdige Zeitraum kontrolliert wurde.“
Für den Bürgermeister können sporadische Kontrollen keine fest installierte Anlage ersetzen. Er bleibt bei seiner Aufforderung an die Verwaltung, dass der Blitzer repariert werden muss. „Ein weiteres Zuwarten ist nicht vertretbar“, so Rücker. Nun ist OB Schneidewind wieder am Zug.