Gestaltungswettbewerb Tischler Felix Kronenberg gewinnt „Die gute Form“

Wuppertal · 180 Zentimeter lang und 80 Zentimeter breit bei einer Höhe von 78 Zentimetern ist der Schreibtisch aus Ahornholz, den Felix Kronenberg als Gesellenstück gefertigt und damit den Wettbewerb „Die gute Form“ gewonnen hat.

Bei der diesjährigen Gesellenprüfung der Tischler überzeugte Felix Kronenberg die Jury beim Gestaltungswettbewerb.

Foto: ANNA SCHWARTZ

„Diese Entscheidung der Jury war einstimmig“, berichtet Philipp Altjohann, Geschäftsführer und Produktionsleiter der Firma NeuDing in der Grafenstraße in Wichlinghausen.

Felix Kronenberg ist mit seinen 25 Jahren für jemanden, der gerade seine Ausbildung im Handwerk absolviert hat, schon verhältnismäßig alt. Der Abiturient des Gymnasiums  Sedanstraße hat zunächst Informatik studiert hat. Das war aber „nicht das Richtige“. Als er sich um einen Ausbildungsplatz bemühte, erschien Kronenberg das Angebot  bei NeuDing GmbH als das attraktivste.

NeuDing kooperiert mit der Tischlerei Knorr

Die Firma ist auf neue Fertigungsverfahren in hochmoderner Technologie mit Holz, Kunststoff und anderen Werkstoffen  spezialisiert. Es gibt zudem eine Kooperation mit der klassischen, international arbeitenden Tischlerei Knorr, die in diesem Jahr 150 Jahre alt wird. „Das sind praktisch zwei Ausbildungsplätze“, so der erfolgreiche Azubi. Seine Liebe zum traditionellen Werkstoff ist spürbar.

Felix Kronenberg war der Erste, der seine Ausbildung bei diesem Unternehmen antrat. „Gleich ein Glückstreffer“, schmunzelt Philipp Altjohann. Er verweist dabei auch auf Gerd Schlegel, den Ausbilder, der sich ausgiebig, auch nach der offiziellen Arbeitszeit,  mit dem Azubi befasst hat.

Inzwischen hat NeuDing vier weitere Auszubildende eingestellt, die ebenfalls in ihren Jahrgängen durch außergewöhnliche Leistungen aufgefallen sind. „Die  motivieren sich gegenseitig“, stellt Jochen Knorr fest und schaut voller Hochachtung auf das Gesellenstück von Felix Kronenberg.

Der Schreibtisch hat eine schwarze Linoleum-Platte, in der sich ein Durchgang für Computer- und Elektro-Kabel befindet. Drei Schubladen mit Führungen und Metallschienen, die ebenfalls von dem Ex-Azubi so gefertigt wurden, dass sie geräuschlos auf- und zugleiten. Der Clou sind die Schreibtischbeine.

„In deren Konstruktion wollte ich meine Initialen kenntlich machen“, so Kronenberg. Und wenn man mit diesem Wissen hinschaut, sind vor allem das „K“ und das „F“ gut  zu erkennen.

„Wir möchten mit Felix noch gern länger zusammenarbeiten und haben ihn deshalb auch ins Angestelltenverhältnis übernommen“, verrät Altjohann, wissend, dass der Preisträger sich zum Techniker weiterbilden und eventuell ein Architekturstudium absolvieren möchte. Wie der berufliche  Weg des begabten Twens auch aussehen wird: Sein Schreibtisch mit den eingebauten Initialen F und K wird ihn begleiten.