Projekte Wuppertal: Was das Projekt InnenBandStadt zu bieten hat
Die Projekte sind vielfältig: Die WZ gibt einen Überblick.
Im Rahmen des Förderprojektes InnenBandStadt hat die Stadt sogenannte Reallabore ausgewählt. „Ziel der Reallabore ist es, innovative Ideen der Stadtentwicklung in einem realen Umfeld zu erproben. Die Erfahrungen der Reallabore fließen, wie auch die Ergebnisse der anderen Projektbausteine, in die Entwicklung einer Innenstadtstrategie bis Ende 2025 ein. Wir laden alle ein, sich mit uns auf den Weg zu machen“, erklärte Oberbürgermeister Uwe Schneidewind bereits vergangenen Monat gegenüber der WZ. Die Projekte haben dabei verschiedene Größen und sind von S bis XL geordnet. Wir geben einen Überblick über die ausgewählten Projekte.
S-Projekte bis 2000 Euro (100-Prozent-Förderung):
Trassen-Tandem-Baumpflanzungen: Im Rahmen des Mentoren-Projektes „Trassen-Tandem“ zur Berufsorientierung für Schüler der Klassen 9 pflanzen diese mit ihren Mentoren gemeinschaftlich einen Baum im Stadtraum Barmen, der über die Mentorenschaft hinaus Bestand hat. Symbolisch wächst dieser Baum mit den Jugendlichen von der Schulzeit in das Erwachsenenalter und trägt zu einem guten „Raumklima“ in ihrem Lebensumfeld bei.
Beschilderung der Bachläufe: Die Sichtbarmachung der vorhandenen Bachläufe zur Wupper mit Angaben zur Quelle/Höhe/Mündung. An Standorten im Gelände /Waldrand und Talraum Wupper.
Information und Partizipation für eine angepasste IBS: Die Idee sind Veranstaltungen im InnenBandStadt-Gebiet, welche die Bevölkerung über Maßnahmen zur Klimafolgenanpassung informieren und sie daran beteiligen. Gemeinsam mit den Teilnehmern werden Visualisierungen und Gedankenexperimente zu diesen und weiteren denkbaren Maßnahmen entwickelt.
Bumblebees on busstops (dt. Hummeln auf Bushaltestellen): Als Maßnahme für die Klimawandelanpassung strebt das Projekt an, drei Bushaltestellen zu begrünen, um im städtischen Bereich nachhaltige Grünflächen zu schaffen. Die Impulswirkung der Öffentlichkeitsarbeit soll Anreiz für weitere Begrünung im privaten und öffentlichen Raum schaffen.
Schlemmen und Schnacken: Die Veranstaltungsreihe hat das Ziel, die Vielfalt der Wuppertaler Gesellschaft anzusprechen, insbesondere Personen mit einer Leidenschaft für Kochen und Essen. Alle Teilnehmer werden aufgefordert, etwas mitzubringen. Ein Gericht, dessen Rezept, ihren Lieblingsort in Wuppertal und eine Geschichte dazu. Als Ergebnis erhalten sie ein persönliches Rezeptbuch mit Lieblingsorten als Printout. Die besondere Note liegt in der kreativen Nutzung von Leerstand, insbesondere Parkhäusern als Veranstaltungsorte.
Ein Tanz für Pina: Der Anlass ist das zehnjährige Jubiläum der Pina-Bausch-Gesamtschule. Das Vintage Tanz Team wurde eingeladen, mit den Schülern Tänze für Pina zu sammeln. Daraus soll ein Film zusammengeschnitten werden. Dieser soll dann an öffentlichen Orten gezeigt werden. Eine konkrete Idee ist eine Projektion an die Außenfassade des Pina Bausch Zentrums als Teil des kommenden Festivals im Mai. Der Film kann dann über das gesamte Festival hin und wieder gezeigt werden.
Warten mit Kunst: Von Mai bis September soll jeden Monat ein neues Planen-Kunstwerk auf der Gleisseite der Tanz Station Barmer Bahnhof mit immer wechselnden Künstlern entstehen. Jeden Monat soll es einen Tag der offenen Tür mit Bahnhofsgespräch in der Tanz Station geben, um sich mit den Künstlern auszutauschen. Die Durchreise wird zum Verweilen mit kreativen Gesprächen. Im September soll die finale Ausstellung von allen Kunst-Planen stattfinden.
Alltagsbühne: Es sind interaktive Stationen geplant, die Menschen im Alltag widerspiegeln, ihre Geschichten dokumentieren, Bezüge herstellen zwischen Ort und Menschen sowie Begegnungen ermöglicht. Kreative Erfahrungen schaffen Dialoge, Vorstellungen und Austausch über zukünftiges Zusammenleben und das eigene Verhältnis zum öffentlichen Raum.
Wandelbare Wartehäuschen: In einem Reallabor können neue Sitz- und Beschäftigungsangebote an Haltestellen temporär getestet werden. Ziel ist, die Effekte auf die Menschen und die direkte Umgebung zu beobachten und auszuwerten. Die Menschen sollen durch das Projekt in Alltagssituationen, wie dem Warten an der Haltestelle, zu spielerischen Tätigkeiten und entspanntem Sitzen eingeladen werden – zum Beispiel durch Schaukelsitze, Wippen oder Ähnliches. Für Kinder und Jugendliche können Wandelemente mit Motorikspielen eine Abwechslung zum Spielen am Handy bieten.
Fahrradreparaturcafé: Das Fahrradreparaturcafé ist anfangs monatlich (später 14-tägig) in der Garage beim Prio geöffnet. An zwei Montageständern bekommen Radfahrer Unterstützung von kundigen „Schraubern“, um ihre Räder selber zu reparieren. Passendes Werkzeug und ein kleines Sortiment Ersatzteile zum Selbstkostenpreis stehen bereit. Zusätzlich können Radfahrer sich am Radlerstammtisch im Café über Technik, die Fahrradsituation in der Stadt, gute Strecken und Radtouren austauschen, sich vernetzen für ihre Ideen für ein fahrradfreundliches Wuppertal.
Insel-Kulturgarten on Tour: Mit dem Insel-Kulturgarten on Tour will sich ein vierköpfiges Team als kreative Botschafter des Stadtgrüns durch das Areal der InnenBandStadt bewegen. Mit einem begrünten Lastenrad unterwegs wollen sie an verschiedenen Stationen Flora und Fauna mehr Lebensraum zurückgeben, begleitet von einem diversen Kulturprogramm. Saatgut und Pflanzen sollen verteilt, Nistmöglichkeiten für Insekten und Vögel geschaffen werden, wie beispielsweise auf dem Platz am Kolk. Passanten werden zum gemeinschaftlichen Austausch eingeladen, auch mit der Natur und ihren Lebewesen. Dies geschieht an verschiedenen Tagen, im Juni bis September.
M-Projekte bis 10 000 Euro (50-Prozent-Förderung)
Loher Straße – lebenswert: Während der temporären, baustellenbedingten Sperrung wird durch eine Umgestaltung der Straße mehr Raum für Menschen geschaffen, die zu Fuß unterwegs sind. Mobiles Straßengrün und Parklets laden zum Aufenthalt und Begegnung ein. Durch Aktionen im Straßenraum kann dieser als Teil des städtischen Lebensraumes neu erfahren werden. Es werden Perspektiven für eine positive Wahrnehmung des eigenen Quartiers geschaffen.
Young Spaces 2.0: In einem Workshop entwickeln circa 15 Kinder und Jugendliche im Alter von elf bis 14 Jahren unterschiedliche Ideen für Orte/Treffpunkte/Objekte als „Young Spaces“ in der Innenbandstadt im weiteren Umfeld der Junior Uni. Aus den Workshopideen werden ein bis zwei Young Spaces ausgewählt und bis zu den Sommerferien zu einer Umsetzungsreife qualifiziert. In einem darauffolgenden Workshop werden die Young Spaces von den Kindern und Jugendlichen gebaut und feierlich eröffnet.
L-Projekte bis 40 000 Euro (50-Prozent-Förderung)
Rest(t)raum: Das Loch möchte in diesem Projekt aufmerksam machen auf „Resträume“, Leerräume dieser Stadt. Es möchte auf verschiedenen Wegen dazu anregen, über die Notwendigkeit von „Unorten“ zu diskutieren. Es möchte sie für kurze Zeit ins Rampenlicht stellen. Ein Diskurs, transdiziplinär mit und in der Gemeinschaft soll entstehen. Gemeinsame Aktionen und Interventionen ermöglichen eine Bewusstseinsveränderung bezüglich der Wahrnehmung und Lesbarkeit solcher Orte. Das Loch möchte diesen Orten einen Imagewechsel ermöglichen.
Wuppertal Funktional 2024: Über die Sommermonate sollen im und vor dem Brandhaus Wuppertal Produktionsworkshops und Veranstaltungen stattfinden, die die künstlerische Praxis als Beitrag in der Stadtgesellschaft erproben. „Wir wollen Austausch, Aktion und gute Laune an unseren Ort bringen. Hier sollen Skizzen und Prototypen als künstlerischer Beitrag für den öffentlichen Raum und das InnenBandStadt-Projekt entwickelt werden“, heißt es in der Projektankündigung. Begleitet werden die mehrtägigen Workshops von Impulsvorträgen zum Thema künstlerischen Strategien in der Stadt und Ausstellungen. Als Rahmenprogramm sollen Konzerte und eine Kaffeebar stattfinden.
XL-Projekte bis 100 000 Euro (50-Prozent-Förderung)
Pop-up City-Buga: Das Reallabor holt die Buga bereits 2024 nach Wuppertal und schafft eine grüne Oase inmitten eines urbanen Umfelds. Ein abwechslungsreiches Veranstaltungsprogramm, spannende Ausstellungen und ganz viel partizipatorische Angebote und Aktionen vieler Akteure schaffen gemeinsame Genussmomente, spannende Begegnungen und helfen bei der Idee, dass die Stadtentwicklung durch Bürger gemacht wird.
(Con)temporary Wuppertal: Die zeitgenössische Performancekünstlerin Amanda Coogan verwandelt die Elberfelder Innenstadt mit einem großen Liveperformance-Event am Samstag und einer mehrwöchigen Open-Air-Ausstellung mit Fotografien und Projektionen in ein Open-Air-Museum.
Labor.Stadt.Kunst: Ein leer stehendes Ladenlokal in der Fußgängerzone von Barmen dient als Begegnungsort und Ort für ein Workshop-Programm. Mit künstlerischen Mitteln sollen Wünsche und Bedürfnisse an den Stadtraum von Kindern, Jugendlichen und Passanten erforscht werden.