Forderungen ans Land NRW Wuppertaler Grundschulen hissen weiße Fahnen – wegen Überlastung
Wuppertal · Testen, Kontakte verfolgen, Unterricht für Kinder in Quarantäne: Die Aufgaben für Wuppertaler Schulen sind in der Corona-Pandemie mehr geworden, Lehrer und Pädagogen sind stark belastet. Nun setzen Sie wieder ein Zeichen.
In Wuppertal und ganz Nordrhein-Westfalen machen die Grundschulen wieder mit weißen Fahnen auf die aktuelle Situation aufmerksam. Auf Initiative der Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) in Wuppertal sollen am Mittwoch mit der symbolischen Aktion erneut Entlastung und mehr Unterstützung gefordert werden.
Die Aktion hatte zuvor im Dezember kurz vor Weihnachten stattgefunden. Nun, wenige Wochen nach den Ferien, erwarten die Schulen eine „deutlich spürbare Unterstützung und Entlastung durch die Landesregierung“, heißt es in der Pressemitteilung. Konkret geht es vor allem um den Alltag und die Testsituation in Zeiten der Corona-Pandemie. „Wir haben mitgenommen, dass die Schulen weitere Zeichen setzen wollen, nicht nur einmalig“, berichtet Richard Voß von der GEW Wuppertal. Bis die Entlastung für die Grund- und Förderschulen kommt, ruft die GEW dazu auf, ein öffentliches Zeichen zu setzen und jeden Mittwoch weiße Fahnen in die Schulfenster zu hängen.
Organisatorisch seien die Testzentren an den Schulen kaum noch stemmbar. Die weiße Fahne symbolisiere, dass die Schulen so belastet seien. „Normaler Unterricht ist aktuell schwierig“, meint Richard Voß. Es gebe neben Corona noch andere Belastungen an den Grundschulen. Die Kinder und der Unterricht blieben im Moment auf der Strecke. „Wir fordern Entlastung und Unterstützung, wir sind keine Gesundheitsämter“, erklärt Richard Voß. Eine Entlastung könnte zum Beispiel in Form von der Reduzierung von weiteren Aufgaben im Unterricht und Inhalten erfolgen. Derzeit gelten weiterhin die normalen Lehrpläne und Stunden, die gar nicht umsetzbar seien. Unterstützung bedeutet, dass Grundschulen mit Fachpersonal ausgestattet werden, das die Tests und die damit verbundene Nachverfolgung übernimmt.
Bei der Aktion vor den Weihnachtsferien hatten 15 Schulen teilgenommen, erinnert sich Richard Voß. Dieses Mal ist er zuversichtlich, dass viele Schulen bei der Aktion mitmachen. An der Grundschule Kruppstraße plant man die Teilnahme zumindest zur nächsten Aktion. Aktuell können sie aus zeitlichen Gründen nicht teilnehmen, erklärt Schulleiter Holger Schwaner. „Wir können noch nicht mal das organisieren, coronabedingt“, heißt es aus dem Sekretariat des Schulleiters. Ab kommender Woche sei die Grundschule Kruppstraße aber dabei.
Schulleiterin Andrea Oppermann von der Grundschule Marienstraße erklärt, warum die Aktion wichtig ist: „Um einfach auch mal aufzuzeigen, wie viel Belastung wir im Moment in den Grundschulen haben.“ Sie wünsche sich mehr Unterstützung in allen Bereichen. Durch die Corona-Geschichten hätten sie noch viel mehr Arbeit bekommen. „Im Moment müssen wir 24/7 erreichbar sein und da stoßen wir an unsere Grenzen“, meint Andrea Oppermann. Sie verstehe aber auch, dass Eltern unsicher seien und Antworten suchten. Sie habe die Eltern an der Grundschule Marienstraße gebeten, zumindest von Anrufen nach 18 Uhr und am Wochenende abzusehen, erklärt sie.