Wuppertaler in einem großen Chor vereint

Die Präsentation des Spielplans in der Oper macht Lust auf mehr.

Foto: Stefan Fries

Die Din-A5 kleinen Hefte sind Hingucker, brandneu, prall gefüllt mit Ideen, Angeboten und Verheißungen — wie diese lebendig werden können, bewiesen die Chefs und Ensemblemitglieder der Wuppertaler Bühnen bei der öffentlichen Präsentation ihrer Spielpläne im Opernhaus. Die zahlreichen Besucher in den Rängen erlebten am Montagabend unterhaltsame Stunden und einen interessanten Vorgeschmack auf die Saison 2018/19.

Den Anfang macht Ralitsa Ralinova vom Opernensemble, die gefühlvoll eine Arie aus Mozarts „Le Nozze di Figaro“ singt. Danach lesen Schauspielintendant Thomas Braus und Ensemblemitglied Miko Greza lebhaft und unterhaltsam aus „Der zerbrochene Krug“. Zwei Auszüge für zwei Programmpunkte der nächsten Spielzeit — weitere werden folgen.

Dass die Spielzeit „ein großes Abenteuer mit großen Stoffen und wunderbarer Musik“ wird, verspricht Intendant Berthold Schneider, der zusammen mit dem neuen Chefdramaturg David Greiner das Opernprogramm vorstellt. Das bietet „viele Highlights“, so viele Kooperationen wie noch nie, völlig unterschiedliche Premieren, die aber immer wieder der „Kampf der Paare um ihre Liebe“ eint und setzt das Festival „Sound of the City“ fort, das in die Wuppertaler Nachtclubs gehen wird.

Für das Sinfonieorchester tritt Julia Jones auf die Bühne — nachdem „acht Musiker dieses wunderbaren Orchesters, wir haben noch 80 weitere“ mit Niels Wilhelm Gades Oktett F-Dur eine Kostprobe ihres Könnens zu Gehör gebracht haben. Die Generalmusikdirektorin bietet viele verschiedene Formate an, darunter „Uptown Classics“ im Stadtgebiet, Auftritte interessanter Solisten und Gastdirigenten, Familienkonzerte und ein Sonderkonzert, das alle Wuppertaler in einem großen Chor vereint. Macht auf die Qual der Wahl aufmerksam, beliebte und weniger gespielte Stücke in (nur) zehn Sinfoniekonzerten unterzubringen. Und weil sich Jacques Offenbachs Geburtstag 2019 zum 200. Mal jährt, wird auch seiner gedacht.

Für das Sprechtheater stellt Braus klar, dass alle Diskussionen über dessen Zukunft überflüssig sind, weil Wuppertal eines habe „und das auch so bleiben“ solle. Dann gibt es weitere Kostproben aus dem Familienstück „Aschenbrödel“ und „Ein bisschen Ruhe vor dem Sturm“ von Theresia Walser.

Schwerpunkt und roter Faden wird 2019 Else Lasker-Schüler sein, die vor 150 Jahren in Elberfeld geboren wurde. „Sie war immer auf der Suche, das ist das Thema, anhand dessen wir Stücke und Regisseure ausgewählt haben. Wir brechen zu den Menschen auf, und wir brechen die Form auf“, erklärt Braus und wirbt für ein Festival, das die bedeutende Lyrikerin ehren soll. Eine Kombination aus Schauspiel, Tanz und Video, das für den Juli geplant ist und noch geplant wird. Suche nach Sponsoren inklusive.

Nach weiteren Gesangseinlagen kann das Publikum die geweckte Vorfreude zu Hause vertiefen — es nimmt die Programmhefte mit.