Kommentar Wuppertaler Kulturbetrieb: Die Probleme bestehen jetzt

Analyse | Wuppertal · WZ-Redakteurin Monika Werner-Staude meint: Ob freiwillige Spenden das Problem von Opernhaus und Co. lösen, weiß derzeit niemand. Wird es nur ein Tropfen auf den heißen Stein?

Wuppertal, Foto Anna, Monika Werner-Staude

Foto: ANNA SCHWARTZ

Die Idee, freiwillig etwas mehr für ein Ticket zu bezahlen und so anderen zu helfen, ist nicht neu, sie wird in vielen Einrichtungen angewendet. Nun also hat sich eine breite Mehrheit in der Wuppertaler Politik für eine 1-Euro-Spende beim Kartenkauf zugunsten der Bühnen gefunden. Selbst für die technische Umsetzung scheint ein einfacher Weg über deren Ticketsystem gefunden.

Dennoch bleibt genügend Zeit, um über die Sinnhaftigkeit zu spekulieren. Weil nun erst mal geprüft wird, ob die Idee wirklich einfach und ohne großen Aufwand umgesetzt werden kann. Zwar ist ein Euro wenig Geld,  er könnte aber genau deshalb Sinn machen: Er schreckt  nicht ab, viele  Menschen dürften bereit sein, ihn zu zahlen. Und Kleinvieh macht bekanntlich auch Mist. Das Publikum der Bühnen hat übrigens in der Pandemie bewiesen, dass es treu ist. Nur wenige Abonnenten trennten sich in aufführungsarmer Zeit. Nun sind sie die Ersten, die wieder in Konzerte und Theateraufführungen strömen. Entsprechend groß dürfte der Unterstützungswille sein.

Ob so allerdings das Problem gelöst wird und nicht nur der berühmte Tropfen auf den heißen Stein fällt, weiß derzeit niemand. Die Gebäudenebenkosten steigen und steigen, der Effektivität von Energiesparmaßnahmen sind Grenzen gesetzt. Umso schneller sollte die Umsetzung erfolgen. Die Probleme bestehen jetzt.