Wuppertaler sind in Kauflaune
Der verkaufsoffene Sonntag war für die Händler ein voller Erfolg. Sorgen macht das geplante Outlet-Center.
Wuppertal. Sonntag, 12.55 Uhr - eine lange Schlange hatte sich vor einem großen Discounter am Robert-Daum-Platz gebildet. Denn wie der Supermarkt waren viele Geschäfte in der ganzen Stadt von 13 bis 18 Uhr geöffnet. Diese Gelegenheit nutzten viele Wuppertaler und zeigten sich in Kauflaune.
Mathias Wewer, Vorsitzender der IG Barmen, zeigte sich begeistert: "Die Innenstadt ist brechend voll." Im Geschäft von Christa Geldmacher, das sich in der Filiale von Bücher Köndgen befindet, war bereits um 13.30 Uhr eine Menge los. Mit selbstgebackenen Plätzchen und Cidre wollte Geldmacher die Kunden auf die Weihnachtszeit einstimmen. "Dieses Jahr lief bisher zwar nicht schlechter als das Jahr zuvor. Vom Aufschwung haben wir aber noch nichts mitbekommen", sagte die Inhaberin von Lebenslust. Geldmacher hofft nun auf das Weihnachtsgeschäft. Beim Herrenausstatter Hosen Klaus in der Eugen-Rappoport-Straße freute sich Mitarbeiterin Marianne Wirtz, dass an den Sonntagen viele Männer ihre Ehefrauen begleiteten, um für den Winter eingekleidet zu werden.
In Elberfeld war am verkaufsoffenen Sonntag ein Ost-West-Gefälle bemerkbar. Während die großen Einkaufszentren und die Herzogstraße gut besucht waren, verirrten sich nur wenige in die Friedrich-Ebert-Straße - viele Geschäfte blieben nämlich geschlossen. Dennoch war Einzelhändler Michael Frieling zufrieden: "Sonntags ist hier ein ganz anderes Laufpublikum." So konnten Frieling und seine Frau Beate einige Neukunden begrüßen.
Dass das in Remscheid geplante Outlet Factory Center (die WZ berichtete) Auswirkungen auf ihr Geschäft haben wird, glauben die beiden Inhaber nicht. "Es gibt ein Esprit Outlet in Ratingen und bei uns kaufen die Kunden dennoch Taschen der Marke", sagte Michael Frieling.
Ein Austrocknen der Innenstadt fürchtet hingegen Saturn-Chef Georg Linke von der IG1: "Wir haben gut aufgeholt in der Elberfelder Innenstadt.
Das Outlet Center zerstört, was wir erreicht haben." Verkäuferin Wirtz sieht ähnlich schwarz für Barmen: "Wenn das Outlet Center kommt, beginnt in Barmen das große Sterben."