Kriminalität Festnahme: Wuppertaler soll eigene Tochter im Internet zum Sex angeboten haben
Wuppertal · Die 15-Jährige sollte vor Augen des Vaters mit fremden Männern schlafen. Der Wuppertaler hatte Kontaktanzeigen auf mehreren Internetplattformen geschaltet, in denen er vermeintlich seine erwachsene Freundin zum Sex anbot.
Ein Vater soll in Wuppertal seine eigene minderjährige Tochter fremden Männern kostenlos zum Sex angeboten haben, das bestätigte Wolf-Tilman Baumert, Sprecher der Staatsanwaltschaft, der WZ. Der 50-Jährige sei am Dienstag verhaftet worden.
Nach Baumerts Angaben hatte der Mann Kontaktanzeigen auf mehreren Internetplattformen geschaltet, in denen er vermeintlich seine erwachsene Freundin zum Sex anbot. Dabei habe er auch klar gemacht, dass sie zu allem bereit sei. Einzige Bedingung: Dass er selbst dabei sei, weil ihn das errege. „Ein finanzielles Motiv gab es also nicht“, so Baumert. „Nach unseren Erkenntnissen haben die Männer nichts bezahlt.“
Die Ermittler wissen von acht Männern, die auf auf das Angebot eingingen und in die Wohnung von Vater und Tochter kamen. Einer, ein 41-Jähriger, habe sich hinterher bei der Polizei gemeldet. Ihm sei das Ganze seltsam vorgekommen. Seit diesem 2. April liefen die Ermittlungen, um Beweise zusammenzutragen. „Unser Problem war der dringende Tatverdacht“, erläuterte Baumert die Ermittlungsdauer.
Denn das Mädchen verweigerte jede Aussage. Die Wohnung des 50-Jährigen wurde durchsucht. Dabei entdeckte die Polizei unter anderem eine Videoaufnahme und Chat-Protokolle. Damit konnte sie die Männer aufspüren, die sich auf die Anzeige gemeldet hatten.
Aufgrund der Aussagen dieser Männer konnte die Staatsanwaltschaft eine Anklage verfassen. Darin wird dem Vater sexueller Missbrauch Schutzbefohlener und Förderung sexueller Handlungen Minderjähriger vorgeworfen.
Die Anklage sei am 10. Dezember ans Landgericht gegangen, so Baumert, gleichzeitig sei ein Haftbefehl beantragt worden. Der wurde am Dienstag gegen 14 Uhr in der Wohnung des Angeklagten vollstreckt.
Der 50-Jährige habe allein mit seiner Tochter gelebt, die Mutter sei schon lange nicht mehr in der Familie gewesen. Damit die 15-Jährige mitmacht, soll der Vater sie unter anderem mit Drohungen unter Druck gesetzt haben. Nach Auskunft der Stadt war das Jugendamt schon im Zuge der Ermittlungen auf den Fall aufmerksam geworden und hatte das Mädchen in Obhut genommen.