Feuer Wuppertaler Zoo will Krefeldern nach Brand helfen
Wuppertal · Nach dem fatalen Feuer im Affenhaus rücken die Zoovereine eng zusammen.
Die Nachricht schlug auch in Wuppertal ein wie eine Bombe: In der Silvesternacht brannte das Affenhaus des Krefelder Zoos nieder. Mehr als 30 Tiere starben in den Flammen, nur zwei Schimpansen überlebten.
Noch in der Unglücksnacht hatte Zoo-Tierärztin Lisa Grund Kontakt zu den Kollegen in Krefeld aufgenommen. Sie sagt: „Wir haben unsere Unterstützung angeboten. Material, Leute, Tierärzte – wir geben, was gebraucht wird.“ Allerdings müsse sich der Krefelder Zoo nach dem Schicksalsschlag erst einmal sortieren und könne erst in einem nächsten Schritt auf Hilfsangebote zurückkommen.
Das Personal des Wuppertaler Zoos zeigte sich von dem Feuer geschockt. Lisa Grund berichtet: „Das ganze Kollegium ist betroffen.“ Natürlich beschäftige einen der Vorfall auch mit Hinblick auf den eigenen Zoo. In Krefeld hatte eine so genannte Himmelslaterne das Feuer ausgelöst. Das ist eine brennende Schwebe-Laterne, die traditionell mit guten Wünschen in den Himmel entlassen wird - und illegal ist. Lisa Grund sagt: „Ein Feuer mit dieser Brandursache ist nie auszuschließen.“
Das Krefelder Affenhaus aus dem Jahr 1975 verfügte über keine Brandmelde-Anlage. Michael Willenbrinck vom vorbeugenden Brandschutz der Feuerwehr sagte der WZ auf Anfrage: „Der Wuppertaler Zoo ist ein Sonderbau mit vielen frei-
stehenden Gebäuden. Baurechtlich benötigt er keine Brandmelde-Anlage.“ Trotzdem verfüge der Zoo intern über Brandmelder, die jedoch nicht direkt mit der Feuerwehr verbunden sind.
Das städtische Gebäudemanagement teilte mit, dass der Zoo mit sechs Brandmelde-Anlagen ausgerüstet ist: im Elefantenhaus, im alten Affenhaus, im Menschenaffenhaus, im Raubtierhaus, im Vogelhaus und im Eingangspavillon. Im Futterlager des Elefantenhauses gebe es zudem eine Sprinkler-Anlage. Und: Auf die gesamte Anlage sind mindestens 85 Handfeuerlöscher verteilt.
Die jüngste Brandschau im
Zoo gab es im Jahr 2014
Für den Brandfall, das berichtet Willenbrinck von der Feuerwehr, liegen den Helfern umfangreiche Pläne des Zoos vor. Mindestens alle sechs Jahre ist die Feuerwehr zu Besuch im Zoo und hält eine Brandschau ab - die letzte gab es 2014.
Das Feuer hat den Krefelder Zoo, der sich eigentlich in Kürze mit einem Affengarten erweitern wollte, hart getroffen und finanziell zurückgeworfen. Bruno Hensel, Vorsitzender des Wuppertaler Zooverein, ist Präsident der Gemeinschaft der Zooförderer. Er kündigte an: „Wir werden unsere Solidarität zeigen und schauen, wie wir den Krefelder Zoo auch finanziell unterstützen können.“ Dazu würden die Mitglieder der Gemeinschaft sammeln. „Da kommt sicherlich keine riesige Summe zusammen, aber es wird ein Anfang sein.“ Die Krefelder benötigten nun aber erst einmal Zeit. Hensel: „Die müssen mit einem Trauma klarkommen.“