Krefelder Zoo Große Welle der Solidarität für den Krefelder Zoo
Krefeld · Andere Zoos und Städte, Förder- und Sportvereine, Bürger und Krefelder Künstler – die Unterstützung ist groß.
Der Krefelder Zoo erlebt seit dem Brand im Affenhaus eine „unsagbare große Anteilnahme“, wie Zoodirektor Wolfgang Dreßen und der Vorsitzende der Zoofreunde, Friedrich R. Berlemann, traurig, aber dankbar mitteilen. Von überall her erreiche den Zoo eine „noch nie dagewesene Welle der Solidarität“. Die Spendenbereitschaft sei enorm. „Bis Mittwochabend sind bei uns bereits weit mehr als 4000 Geldspenden von unterschiedlichen Menschen eingegangen“, sagt Berlemann unserer Redaktion. Über die Höhe konnte er noch nichts sagen.
Andere Zoos Noch in der Unglücksnacht hatte die Wuppertaler Zoo-Tierärztin Lisa Grund Kontakt zu ihren Kollegen in Krefeld aufgenommen. Sie sagt: „Wir haben unsere Unterstützung angeboten. Material, Leute, Tierärzte – wir geben, was gebraucht wird.“ Allerdings müsse sich der Krefelder Zoo nach dem Schicksalsschlag erst einmal sortieren und könne erst in einem nächsten Schritt auf mögliche Hilfsangebote zurückkommen.
Andere Städte Marie-Agnes Strack-Zimmermann, Chefin der Düsseldorfer FDP, schlägt vor, dass die Landeshauptstadt dem Krefelder Zoo 50 000 Euro spendet. Am Donnerstag habe sie diesen Vorschlag den Partnern in der Ampel-Kooperation, also der SPD und den Grünen, unterbreitet. Ein formeller Antrag solle möglichst in der nächsten Ratssitzung gestellt werden. „Die Spende soll ein Zeichen der Solidarität mit der Nachbarstadt sein“, sagte Strack-Zimmermann.
Andere Zoofreunde Bruno Hensel vom Wuppertaler Zooverein ist Präsident der Gemeinschaft der Zooförderer. Er kündigte an: „Wir werden unsere Solidarität zeigen und schauen, wie wir den Krefelder Zoo auch finanziell unterstützen können.“ Dazu würden die Mitglieder der Gemeinschaft sammeln. „Da kommt sicherlich keine riesige Summe zusammen, aber es wird ein Anfang sein.“
Ehrenamtliche Helfer Noch in der Unglücksnacht haben Jennifer Ortlepp, Sibylle Günther und Barbara Karlfuß auf Facebook die Gruppe „Zoo-Helfer“ gegründet. „Nach den ersten zwei Nächten haben wir schon über 4000 User, 80 davon wollen tatkräftig dem Zoo helfen und bei den Aufräumarbeiten ehrenamtlich mit anpacken. Ob Aufräumen oder Ställe reinigen und andere Aufgaben übernehmen, damit die Zoomitarbeiter sich auf Reparaturen oder den Neuaufbau konzentrieren können“, sagt Ortlepp. Mit dem Zoo hat sie schon gesprochen und wartet jetzt auf ein Zeichen von dort, wo sie und die anderen Unterstützer anpacken können. Die 31-jährige Krefelderin war früher hin und wieder mit ihren Großeltern im Zoo. Ihre Oma lebe nicht mehr, doch bei jedem Besuch im Zoo erinnere sie sich an sie. „Das geht vielen Usern ähnlich, die auf Facebook und anderen sozialen Medien Fotos aus ihren Kindertagen im Zoo hochladen.“
Aktionen zugunsten des Zoos „Wir haben einen wunderbaren, fast überlebensgroßen Silberrücken als Geschenk bekommen sowie zahlreiche Kunstwerke, die für den guten Zweck zur Verfügung gestellt werden“, erzählt der Vorsitzende der Zoofreunde. Er sei bei aller Trauer stolz über diese große Solidarität und Anteilnahme in Krefeld und darüber hinaus.
Ihr künstlerisches Können wollen auch Jean-Philippe Kindler und Johannes Floehr einbringen. Die Kabarettisten und Slam-Poeten treten bei einer selbst organisierten Benefizveranstaltung am Sonntag, 5. Januar, ab 19 Uhr in der Kulturfabrik an der Dießemer Straße 13 auf. „Mit unserer Veranstaltung möchten wir unseren kleinen Teil dazu beitragen, dass der Zoo die immensen Kosten nicht alleine tragen muss. Wir freuen uns über jegliche Unterstützung und Spende“, erklären sie unter dem Hinweis zu ihrer Veranstaltung auf Facebook. Thematisiert werden solle jedoch auch ihr „moralisches Bedenken mit dem nicht unproblematischen Konstrukt ,Zoo’“. Deshalb werde die eine Hälfte der Erlöse an die Zoofreunde Krefeld gespendet, die andere an den Tierschutzbund.
Massa als Kunstwerk Auch Comic-Popartkünstler Alfred Smeets alias Frät will den Zoo unterstützen. Auf Facebook wirbt er für einen gerahmten Druck des verstorbenen Silberrückens Massa, den er vor wenigen Jahren illustriert hatte. Der 20 mal 20 Zentimeter große gerahmte Druck ist zum Preis von 30 Euro bei ihm per E-Mail an info@fraet.de zu bestellen. „Abzüglich der Selbstkosten in Höhe von zehn Euro pro Druck geht die komplette Summe als Spende an den Zoo“, betont er. Am Samstag, 11. Januar, will er in der Galerie Uerdingen an der Niederstraße den ersten Schwung an die Käufer übergeben. „Weitere Bestellungen sind möglich.“
Spenden Es ist möglich, an der Zookasse für den Wiederaufbau des Affenhauses spenden, ebenso per Überweisung. Die beiden Konten lauten:
Zoo Krefeld gGmbH
DE 41 3205 0000 0000 0070 70
Verwendungszweck: Spende Affenhaus
Zoofreunde Krefeld
DE42 3205 0000 0000 3177 43
Verwendungszweck: Spende Affenhaus