KREFELDER TIERPARK Zoofreunde peilen letzte halbe Million für Schimpansen-Wald an

Krefeld · Bis Mitte 2020 wollen die Förderer des Tierparks den Rest der benötigten 2,5 Millionen Euro zusammen bekommen. Der Bauantrag für das Außengehege soll in wenigen Wochen eingereicht werden.

 Die Zoofreunde starten eine neue Spendenaktion. Jetzt wurde der erste Scheck über 5000 Euro übergeben (v.l.): Zoofreunde-Vorsitzender Friedrich R. Berlemann, Oliver Leist und Manfred Läckes vom Vorstand des Bürgervereins Bockum,  Zoodirektor Dr. Wolfgang Dreßen, Margret Leist vom Bürgerverein und Dietmar Schörner von den Zoofreunden.

Die Zoofreunde starten eine neue Spendenaktion. Jetzt wurde der erste Scheck über 5000 Euro übergeben (v.l.): Zoofreunde-Vorsitzender Friedrich R. Berlemann, Oliver Leist und Manfred Läckes vom Vorstand des Bürgervereins Bockum,  Zoodirektor Dr. Wolfgang Dreßen, Margret Leist vom Bürgerverein und Dietmar Schörner von den Zoofreunden.

Foto: Dirk Jochmann/Dirk Jochmann (DJ)

Der Terminplan für den geplanten Schimpansen-Wald steht. Den Bauantrag für das neue Außengehege, das zweite für Menschenaffen in Krefeld, will Zoodirektor Dr. Wolfgang Dreßen in einigen Wochen einreichen. Mitte 2020 hofft er, mit dem Bau der Anlage beginnen zu können. 2021 könnte sie dann voraussichtlich eröffnet werden. Immer vorausgesetzt, dass die Finanzierung rechtzeitig steht. Diese ist schon weit gediehen: Die Zoofreunde haben bereits zwei Millionen Euro gespart, durch Spenden und Geld von einer Stiftung gesammelt. Aber 500 000 Euro fehlen noch.

An die Summe müssen
noch zwei Nullen

Das letzte Fünftel wollen die Zoofreunde Krefeld vor allem durch die Spendenkampagne „Netz-Paten gesucht!“ zusammen bekommen. Der Bürgerverein Bockum hat sich nun die ersten Quadratmeter Netz gesichert. Für 5000 Euro. „Jetzt müssen die Krefelder da nur noch zwei Nullen dranbekommen“, appellierte Friedrich R. Berlemann, Vorsitzender der Zoofreunde, bei der offiziellen Übergabe des Schecks beziehungsweise der Urkunde.

Mit dieser gehören dem rund 600 Mitglieder starken Bürgerverein nun nicht tatsächlich, aber ideell zehn Quadratmeter der Netzkonstruktion aus Edelstahlsträngen und Haltestangen, die alleine 1,1 Millionen Euro der Gesamtkosten ausmachen.
Ohne sie wären die zukünftigen Ausflüge der Schimpansen aus dem Tropenaffenhaus an die frische Luft nämlich größer als gewünscht. „Die Außenanlage wird zwar ähnlich wie die der Gorillas. Aber der Unterschied der Schimpansen und Orang-Utans zu den Gorillas ist, dass sie sehr gut klettern können. Die würden sonst relativ bald in Bockum spazierengehen“, sagt Dreßen spaßeshalber über die vorgesehene Netzbauweise. Für eine Variante ohne Netz und zum Beispiel mit Wassergräben reiche der Platz im Krefelder Zoo nicht aus, erläutert er mit Blick auch auf die benachbarte Grotenburg. Sie „begrenze“ die räumlichen Kapazitäten.

Eine Netzkonstruktion, wie es sie so ähnlich auch schon bei der Jaguar-Anlage gebe, biete den Schimpansen aber gleichzeitig wunderbare Klettermöglichkeiten. „So können wir die Höhe nutzen, um den Schimpansen ein artgerechtes Gehege bauen zu können“, sagt Dreßen über den gesamten von den Menschenaffen nutzbaren Raum, der von insgesamt 2535 Quadratmetern Netzdach und -wänden umfasst wird. „Es wird ein vielfältiger Lebensraum entstehen“, so der Zoodirektor. Die Besucher sollen nicht nur über neue Wege die Turnereien der Schimpansen beobachten können, sondern auch von einer Besucherplattform mit zwei Etagen aus.

Darauf freut sich auch Heidemarie Lenz, die neben Elfriede Harig und dem Bürgerverein Bockum zu den ersten drei Netz-Paten gehört. Die Bockumerin Lenz ist seit Jahren regelmäßige Besucherin des Krefelder Zoos, erst mit ihren Kindern, dann dem Enkelkind. „Der Zoo ist für mich ein zweites Zuhause“, sagt die Jahreskarten-Besitzerin, die auch seit sieben Jahren Mitglied der Zoofreunde ist. „Wie zum Beispiel die Mitarbeiter mit dem Herzen dabei sind, das finde ich toll“, schwärmt die Bockumerin, die nicht nur vier Quadratmeter Netz „erwarb“, sondern auch zahlende Baumpatin und immer wieder Tierpatin – zuletzt vom kleinen Orang-Utan Hujan – ist. Mit Begeisterung sieht sie, „was im Zoo alles für die Tiere getan wird“.

Für den Zoodirektor gehört dazu nach dem Schimpansen-Wald auch eine Außenanlage mit ähnlicher Netzhülle für die Orang-Utans. „Die kommen als Nächstes dran“, sagt Dreßen.