WZ-Serie Schwerer „carrus“ für den Esel

Serie Ausstellung in Linn gibt Einblicke in Transport zur Römerzeit.

 Die dreidimensionale Zeichnung macht’s möglich: Das Mädchen scheint den römischen Esel am Zügel zu halten.

Die dreidimensionale Zeichnung macht’s möglich: Das Mädchen scheint den römischen Esel am Zügel zu halten.

Foto: Archäologisches Museum

Der Esel will nicht: Verzweifelt bemüht sich das Mädchen, das störrische Tier zum Gehen zu bewegen, doch es bewegt sich keinen Schritt. Das Foto dieser Straßenszene ist im Museum Burg Linn entstanden. Es sieht täuschend echt aus und ist in der Mitmach-Ausstellung „Mit dem Selfie in die Römerzeit“ gemacht worden, die dort noch bis zum 1. September zu sehen ist.

Der gemalte Esel, den dank dreidimensionaler Optik ein richtiger Mensch am Zügel zu halten scheint, steht stellvertretend für das Transportwesen in römischer Zeit. Der einfache Transportwagen für Waren aller Art war der vierrädrige „carrus“, der oft von Eseln gezogen wurde. Obwohl der römische Straßenbau sehr gut war, kam man darauf nur sehr langsam voran. Außerdem war man immer von Straßenräubern bedroht. Eine Wagenpanne, etwa durch ein gebrochenes Rad, konnte da schnell zur echten Notlage werden.

Eine wichtige Handesstraße der damaligen Zeit führte von Köln und Neuss über Gelduba (Krefeld-Gellep) nach Xanten. Bei Ausgrabungen des Zivildorfs (vicus) des römischen Kastells Gelduba sind 2017 Reste einer fast 2000 Jahre alten Trasse gefunden worden. Gesäumt wurde sie von Häusern, in denen Handwerker und Händler wohnten und arbeiteten.

Bezahlt wurde mit Bargeld. Wer sein Geld in der Ferne brauchte, packte es in eine große Truhe aus Holz und Metall, die mit speziellen Schlössern gesichert wurden. Solche Schließsysteme sind bei Grabungen aufgefunden worden.

Als wenn das alles nicht schon schwer genug wäre, brachten auch die römischen Münzen einiges an Gewicht auf die Waage. Kein Wunder, dass der arme Esel keine Lust mehr hat, den rollenden Tresor hinter seinem Rücken durch die Gegend zu ziehen.