WZ-Serie Wie wichtig der Rhein für die Römer war

Krefeld · Im Museum Burg Linn werden die Gäste Teil der Antike. Wir erklären die Hintergründe.

Besucher der Ausstellung „Mit dem Selfie in die Römerzeit“ können beim Entladen von Fässern anpacken.

Foto: Archäologisches Museum

Das Wendebecken des Krefelder Rheinhafens überdeckt in heutiger Zeit Teile der römischen Geschichte der Stadt. Auf einer Düne vor dem Hochwasser des Flusses geschützt, hatten sich um 20 nach Christus erste römische Soldaten und Handwerker niedergelassen. Daraus entwickelte sich Gelduba, das heutige Gellep. Der Ort wurde zum wichtigen Militärstützpunkt, über Jahrhunderte ist hier die Existenz verschiedener Kastelle nachgewiesen. Auch ein ziviles Dorf (vicus) war vorhanden.

Im antiken Hafen, der 1975 bei der Erweiterung der heutigen Anlage entdeckt wurde, legten hölzerne Versorgungsschiffe für Militärlager und Dorf an. Bei den Bauarbeiten in den 70er Jahren stieß man auf die Reste einer hölzernen Kaianlage und vor allem auf Fundschichten mit Tausenden von Objekten. Nägel, Gefäße, Lederreste und Knochen aus römischer Zeit wurden gefunden.

Lebhaft muss damals zugegangen sein im Hafen Einen kleinen Eindruck davon vermittel ein 3D-Bild in der aktuellen Ausstellung „Mit dem Selfie in die Römerzeit“. Die Besucher können hier mal eben beim Entladen von Fässern anpacken.

Die Römer betrieben einen regen Handel über den Rhein. Denn das war viel preiswerter und einfacher als der Transport von Waren über die Straße. Die Plattbodenschiffe hatten Getreide, Wein, Oliven, aber auch Baumaterialien wie Holz, Ziegel und Steine an Bord. Zusammengehalten wurden die hölzernen Schiffe, die eine Länge von bis zu 40 Metern hatten, durch Tausende von eisernen Nägeln.

Viele Fundstücke aus Gelduba, darunter Nägel, sind heute im Museum Burg Linn zu finden. WD