Kneipen-Szene Das Zoozie’z soll mit neuem Pächter wieder eine Top-Adresse werden

Krefeld · Inhaber Markus Löschner setzt auf mehr Abwechslung und Außenwerbung an der Rheinstraße.

 Inhaber Markus Löschner und Lebensgefährtin Sofija Behrendt im Zoozie’z an der Rheinstraße.

Inhaber Markus Löschner und Lebensgefährtin Sofija Behrendt im Zoozie’z an der Rheinstraße.

Foto: Dirk Jochmann

„Willkommen zu Hause“ heißt seit jeher das Motto des Zoozie’z, der bekannten Tanz-Bar an der Rheinstraße. Diese sei wie das persönliche Wohnzimmer, schreibt der Betreiber auf der Instagram-Seite des Kult-Lokals. Und diesen Geist will der neue Pächter Markus Löschner neu beleben, der seit dem 6. Dezember das Zepter schwingt. „Die Leute sollen sehen: Wir sind wieder da. Ich will die Tradition erhalten.“ Unterhalten, Tanzen, Trinken, das ist der Dreiklang, den Löschner mit der Identität der Tanz-Bar verbindet. Die ersten Partys im Dezember fanden schon regen Zuspruch. Am 10. Januar geht es nach den Winterferien weiter.

Die Beliebtheit ging in den vergangenen Jahren zurück

In den vergangenen Monaten war es ruhiger geworden um den Krefelder Club, der zu früheren Zeiten mal am Westwall beheimatet war. Die Besucher standen dort auch schon mal bis auf die Straße an. Diese Beliebtheit genoss das Zoozie’z in den vergangenen Jahren nicht mehr. Das Wohnzimmer - es zog nicht mehr die großen Massen von Jung bis Alt an den Freitagabenden. Nach acht Jahren verkaufte Inhaber Christoph Emmerich im November die Bar an Markus Löschner. Dieser lebt mit seiner Verlobten Sofija Behrendt in Meerbusch, sammelte seine ersten Erfahrungen in der Gastronomie in seiner Heimat Übach-Palenberg, als er in der Diskothek Rockfabrik nahe seines Elternhauses seine erste Mark verdiente. Die jüngere Vergangenheit des Zoozie’z kannte er nicht. Er ließ sich viel erzählen, auch über die Blütezeiten am Westwall. Löschner ist unbefangen, er sagt: „Ich kann hier mein eigenes Ding machen.“

Am Konzept will der 50-Jährige nicht viel ändern. Wohl aber am Programm und dem Angebot. Zu gleich, zu ähnlich verliefen die Abende in der Vergangenheit, sagen diejenigen, die oft zu Gast waren. Musikalisch soll es unter seiner Regie vielfältiger zugehen. 80er, 90er, Aktuelles und Ohrwürmer. Ein DJ erfüllt auch Liederwünsche. Das soll mehr Abwechslung versprechen. Löschner bedient die sozialen Netzwerke, ist bei Instagram und Facebook sehr aktiv, macht Werbung auf allen Kanälen. „Die Leute sehen, da ist etwas Neues“, sagt er. Die ersten Abende im Dezember lockten schon viele Neugierige an. Im neuen Jahr wird es darum gehen, das Interesse zu konservieren.

Neu ist zum Beispiel das Aktionsgetränk, das es an den ersten Freitagen gab. So wie den Cranberry Gin vor Weihnachten, eine Woche vorher einen Vodka-Orangensaft. Dazu bot Löschner auch immer mal wieder eigens von seiner Verlobten Sofija Behrendt hausgemachte Cakepops an. Sie arbeitet als Feinbäckerin. Wichtig ist es Löschner auch, sich immer wieder unter das Publikum zu mischen und auch mit seinen Gästen ins Plaudern zu kommen. Überdies soll die Tanz-Bar auch an manchen Samstagen künftig für ausgewählte Motto-Abende öffnen. Gedankenspiele liefen in die Richtung einer „Yesterday-Party“ oder „Ladies’ Night.“ Immer wieder habe er die Frage vernommen: Warum hat das Zoozie’z nur freitags geöffnet?

Wichtig sei ihm auch, Krefeld mehr in den Mittelpunkt zu stellen, mehr Identifikation zu stiften. Freibier für Fans der Krefeld Pinguine, die nach Heimspielen im Trikot in die Bar kommen. Oder das am Nordbahnhof gebraute Schlüffken-Alt, das nun auch im Zoozie’z aus dem Zapfhahn läuft.

Etwa 190 Gäste passen in den 130 Quadratmeter großen Raum. 150 möchte Löschner im Durchschnitt an einem Abend begrüßen dürfen. Das sieht er als Erfolg. Viel Herzblut schwingt bei ihm mit, wenn er über seine neue Nebentätigkeit spricht. Im Hauptberuf ist er im Vertrieb in der Telekommunikation tätig. „Es ist viel Spaßfaktor dabei. Die Familie steht aber hinter mir“, sagt der neue Pächter. Geld verlieren will Löschner mit dem neuen Projekt jedenfalls nicht. An große Umbauten ist daher erst einmal nicht gedacht.