Wuppertalerin rettet Meerschweinchen aus Müll

Ein Unbekannter warf sechs kleine Meerschweinchen in einen Mülleimer im Nordpark, nur vier überlebten. Jetzt werden sie aufgepäppelt und vermittelt.

Foto: Andreas Fischer

Wuppertal. Was wie ein normaler Spaziergang im Nordpark begann, hat für Carola Maier und ihren Hund Jack mit einer bösen Überraschung geendet: In einem Mülleimer hat die Wuppertalerin Ende der vergangenen Woche sechs Meerschweinchen gefunden — zwei waren bereits tot.

„Jack hat sich ungewöhnlich lange an dem Mülleimer aufgehalten“, erzählt die Tierfreundin. Als sie einen Blick hinein warf, erspähte sie Fell am Boden. Hatte jemand seinen Hund gebürstet? Doch das Fell bewegte sich. Maier zog insgesamt sechs Meerschweinchen, eingepackt in Plastiktüten, heraus und brachte sie zu einem Tierarzt.

Jetzt sind die Nagetiere erst einmal bei Hobbyzüchterin Carina Schaden in Heckinghausen untergebracht. Dort bleiben sie für sechs bis neun Wochen, werden aufgepäppelt und gesund gepflegt. „Mittlerweile sind die Meerschweinchen schon zutraulicher, sie fressen vernünftig und tollen herum“, erzählt Carola Maier der WZ. „Sie haben wieder ein gesundes Gewicht erreicht und werden von Tag zu Tag aktiver.“

Sobald die Meerschweinchen fit genug sind, sollen sie in ein neues Zuhause vermittelt werden. Um sicherzustellen, dass es den Tieren dort auch wirklich gut geht, will Carina Schaden vorher bei einem Hausbesuch prüfen, ob die nötigen Bedingungen erfüllt sind. Erst dann kann das Meerschweinchen bei seinem neuen Besitzer einziehen.

„Auf den Fall gibt es bereits eine Wahnsinnsreaktion“, sagt Carola Maier. Viele Menschen schreiben ihr, erkundigen sich nach dem Befinden der Meerschweinchen, sind empört über den Vorfall und sprechen ihr Lob für den Einsatz aus. Andere bieten ihre Hilfe an, wollen ihre Käfige oder anderes Zubehör spenden.

Zum Täter hingegen gibt es bislang keinerlei Informationen — Anzeige wurde jedoch erstattet.