Auszeichnung Preis würdigt erfolgreiche Unternehmerinnen
Wuppertal · Auszeichnung für Julia Bottler, Susanne Bollmann und Anne Preuß.
Die eine: vorbildlich, weil sie nicht nur Beruf und Familie vereint, sondern mit ihrem Unternehmen auch noch Jahr für Jahr wächst. Die beiden anderen: kreativ sowie nachhaltig engagiert. Letztlich treffen die jeweiligen Attribute der drei Kategorien, in denen zum sechsten Mal der Preis „Frauen mit Profil“ ausgelobt wurde, auf alle drei Preisträgerinnen zu. Am späten Dienstagnachmittag erfolgte die Verleihung im Kunstmuseum Solingen-Gräfrath.
„Wir haben so viele tolle Frauen im Bergischen Städtedreieck, aber sie werden so selten sichtbar“, befand Roswitha Bocklage. Sie leitet das Kompetenzzentrum Frau und Beruf, das in Zusammenarbeit mit den Oberbürgermeistern von Solingen, Wuppertal und Remscheid Frauen würdigte, die „in unserer Region Verantwortung übernehmen“. Und zwar mit bergischem Ansatz.
Vorbildhafte Unternehmerin:
Julia Bottler aus Wuppertal
Dem jeweiligen Oberbürgermeister wurde dabei die Ehre zuteil, eine Frau aus seiner Stadt auszuzeichnen. Der Wuppertaler Andreas Mucke (SPD) hielt die Laudatio für Julia Bottler: „Selbstständig zu sein und dabei Beruf, Familie, Kind und die Tätigkeit als Ausbilder zu bewerkstelligen, das ist ein Akt, den man erstmal stemmen muss.“ Bottler war 2006 zum Studium aus Offenbach nach Wuppertal gekommen – und hat seitdem im Bergischen Land Wurzeln geschlagen. „Ich weiß noch, wie ich vor acht Jahren ganz alleine in der Backstube stand“, erinnerte sich Bottler an ihre Anfänge. Inzwischen ist das Café „La petite Confiserie“ der nun als vorbildhaft ausgezeichneten Unternehmerin eine feste Institution. „Der Ölberg hat mich wunderbar aufgenommen.“ Der Umsatz ihres Unternehmens steigt seit sieben Jahren, 13 Mitarbeiter – darunter fünf Auszubildende – sind mittlerweile an Bord. Ihr größer Erfolg aber lockerte den Empfang auf: krabbelnd, spielend, mal schreiend – die zehn Monate alte Tochter Caja.
Lösung zur Existenzsicherung: Susanne Bollmann aus Remscheid
Susanne Bollmann hätte es sich leicht machen können. Nicht zuletzt die Ausbildung zur Modistin in Paris hat sie in der Vergangenheit in die weite Welt hinausgebracht. Ihre Kontakte sind international, ihre Branche hat eher Schwierigkeiten. Naheliegend wäre es da gewesen, ihren Hutsalon in Düsseldorf oder gleich im Ausland aufzubauen – doch weit gefehlt. „Dank ihr gibt es ein ‚Made in Remscheid‘“, lobte die Jury. Remscheids OB Burkhard Mast-Weisz (SPD) ergänzte: „Ihr ist es gelungen, ein Hutgeschäft im Bergischen Land zu etablieren – und darüber hinaus.“ Roswitha Bocklage, die Leiterin des Kompetenzzentrums, ergänzte: „Bollmanns Einstellung ‚Ich bin so gut, dass die Leute zu mir kommen, also bleibe ich in Remscheid‘ beeindruckt“, begründete sie die Entscheidung für die Preisvergabe in der Kategorie „Kreative Lösung zur eigenen Existenzsicherung“.
Leitung eines nachhaltigen Projekts: Anne Preuß aus Solingen
Als Geschäftsführerin des Zentrums für Integration und Bildung hat die Solingerin vor allem die Frauenförderung im Blick. Anne Preuß wurde daher in der Kategorie Leitung eines nachhaltigen Projekts für Frauen ausgezeichnet. Roswitha Bocklage begründete die Entscheidung: „Sie ist seit Jahren so beständig und kreativ im Bereich der Frauenerwerbstätigkeit. Sie kümmert sich vor allem um die Frauen, die es nicht so leicht haben.“ Ob Wiedereinstieg oder junge Mütter in Teilzeitausbildung, Preuß lasse sich immer etwas einfallen. Die Preisträgerin selbst freute sich insbesondere darüber, dass man nach der Preisvergabe noch ins Gespräch kommen konnte: „Weil ich es für total wichtig halte, dass Frauen sich vernetzen und starkmachen.“