Städtefreundschaft Wuppertals Partnerstadt Schwerin: Ausstellung zum Einheitstag

Wuppertal · Eine Ausstellung am Tag der Deutschen Einheit in Schwerin thematisiert die Umbruchserfahrungen der Ostdeutschen.

Eröffnung am Einheitstag: Fotografische Erinnerungen bei der Ausstellung in Schwerin.

Foto: Ann-Christine Jansson/Ann-Christine Jansson;Bundesstiftung Aufarbeitung

Zum Tag der Deutschen Einheit wurde in Wuppertals Partnerstadt Schwerin jetzt die Ausstellung „Umbruch Ost. Lebenswelten im Wandel“ eröffnet. Die Ausstellung der Bundesstiftung zur Aufarbeitung der SED-Diktatur erzählt vom Alltag der deutschen Einheit seit 1990. Im Zentrum der Schau stehen dabei die Umbruchserfahrungen der Ostdeutschen. Gastrednerin der Eröffnung war Adriana Lettrari, die „ihren Blick auf die Transformationsprozesse mit dem Beitrag ,Umbruch Ost – aus Wendekinderperspektive‘ schilderte“, so die Verwaltung in ihrer Ankündigung.

Die Ausstellung präsentiert zeitgenössische Bilder namhafter Fotografen wie Daniel Biskup, Paul Glaser, Harald Hauswald und Ann-Christine Jansson. Sie wirft Schlaglichter auf 30 Jahre deutsche Einheit. Im Zentrum stehen dabei die Umbruchserfahrungen der Ostdeutschen. Die Schau thematisiert mit Bildern und Texten die Erwartungen und das Vertrauen, das die Ostdeutschen mit der Wiedervereinigung verbunden hatten.

Sie ruft die innerdeutsche Solidarität und Hilfsbereitschaft in Erinnerung, erzählt von den Neuanfängen und Aufbrüchen, wie auch vom Willen, die SED-Diktatur aufzuarbeiten. Auch die Verzweiflung, die mit dem wirtschaftlichen Zusammenbruch und dem Anstieg der Arbeitslosigkeit einherging und die Verlusterfahrungen und Ängste, die die 1990er-Jahre in Ostdeutschland prägten, werden dokumentiert. Themen sind die Gleichzeitigkeit von Sanierung und Rückbau der ostdeutschen Städte, die Situation der Frauen und Familien, eine Jugendkultur zwischen Techno, Punk und Rechtsradikalismus. Die Ausstellung ist noch bis zum 9. November zu den Servicezeiten des Stadthauses zu sehen.

Vorfreude in Wuppertal auf die Reise nach Polen und in die Partnerstadt Liegnitz: „Der Wuppertaler Jugendrat wird ab dem 24. Oktober für sechs Tage zu einem Gegenbesuch in Legnica sein“, teilt Jörg Eckholdt vom Freundeskreis Legnica mit: „Dies ist ein langersehnter Anfang“, so der Vorsitzende, der hofft, das aus dem Austausch und den Besuchen der jungen Leute ein dauerhafter Kontakt wird. „Ich selbst werde mich ab dem 9. Oktober für einige Tage in Legnica zu Gesprächen aufhalten.“ Dabei dürfte es auch um den runden Geburtstag der Städtefreundschaft gehen: „Unser 30. Jubiläum wirft seine Schatten voraus.“

Um junge Leute geht es auch in Wuppertals nordenglischer Partnerstadt South Tyneside: Die dortige Verwaltung ermuntert ganz aktuell Kinder und Jugendliche, mit dem Fahrrad in die Schule zu fahren. Hintergrund ist die landesweite Aktionswoche „Cycle to School“, bei der es um mehr Sport und Gesundheit geht.