Bildung Die Schulen suchen Sponsoren für Tablets und Co.
Wuppertal · Digitale Medien werden immer häufiger Teil des Unterrichts. Das Budget des städtischen Medienzentrums reicht nicht für alle Wünsche.
Die Schüler untersuchen Pflanzen mit dem Mikroskop, fotografieren ihre Funde mit dem Handy und besprechen die Bilder, die dann per Beamer an die Wand projiziert werden. Das Handy ersetzt das Wörterbuch in Fremdsprachen oder den Taschenrechner in der Mathematik. Schüler recherchieren im Internet, Lehrer verteilen Aufgaben über das Netz und korrigieren sie direkt. Neue Medien können im Unterricht viele neue Möglichkeiten eröffnen, kosten aber auch Geld. Deshalb suchen sich Schulen auch Geldquellen außerhalb der öffentlichen Hand.
Claus Wyneken ist Leiter des Gymnasiums Am Kothen und findet, dass die Mittel nicht reichen: „Wir haben im vergangenen Jahr einen Medienetat von circa 3400 Euro zugewiesen bekommen. Das entspricht in etwa der Anschaffung von circa zwölf W-Lan-Routern inklusive Montage.“
Er wünscht sich Präsentationstechnik für alle Schulräume, das heißt Beamer, damit Material von Tablet oder Handy an die Wand geworfen werden kann. Bisher sind rund 60 Fachräume ausgestattet, die Klassenzimmer nicht. Dafür nutzen die Lehrer mobile Medienkoffer mit Laptop und Beamer. Drei Stück hatten sie davon bisher. „Wir bräuchten mehr Koffer“, sagt Claus Wyneken. Und ist froh, dass die Software-Firma Böhme und Weihs der Schule gerade einen vierten Koffer für 2900 Euro finanziert hat. Die Firma ist dem Gmynasium seit langem verbunden, lädt die Schüler unter anderem zu Betriebsbesichtigungen ein.
Hildegard Harwix, Leiterin des Gymnasiums Sedanstraße, berichtet, dass die neuen technischen Möglichkeiten auch das Arbeiten verändern und betont, dass sich die Schule damit befassen muss: „Einfach nur anschaffen ist nicht sinnvoll. Man muss wissen, was man will.“ Ihre Schule stehe dafür im ständigen Dialog mit dem städtischen Medienzentrum, dass für die Beschaffung der Technik für Schulen zuständig ist, aber auch mit Sponsoren.
Sie hätten unter anderem entschieden, interaktive Boards, eine Art digitale Tafel, wieder zurückzugeben, konnten das Geld anderweitig einsetzen. Derzeit testeten sie den Einsatz von Tablets. Es gebe einen Satz von 30 Stück für den Einsatz bei Bedarf. Sie denken darüber nach, eine Projektklasse dauerhaft mit Tablets auszustatten. Und auch sie wünschen sich Beamer in allen Räumen.
Cornelia Wissemann-Hartmann, stellvertretende Leiterin des Carl-Fuhlrott-Gymnasiums (CFG) legt ebenfalls Wert auf die Einbettung der Medien in ein pädagogisches Konzept. Sie fühlt sich vom Medienzentrum gut betreut: „Ich bin damit sehr zufrieden:“ Natürlich gebe es auch immer den Wunsch nach mehr.
Beamer sind auch Thema an der Erich-Fried-Gesamtschule. In den Fachräumen und denen der Oberstufe hängen sie schon, in weiteren 30 Räumen wünscht sich Schulleiterin Heike Flowerday welche. Kosten pro Beamer inklusive Montage: 2200 Euro. Bei der Beschaffung von Tablets hätten die Firma Jaeger und der Lions Club geholfen. Heike Flowerday sagt: „Wir suchen dringend weitere Sponsoren.“
„Sponsoren könnte es eigentlich nicht genug geben“, sagt auch Rolf Puller, Leiter der Hermann-von-Helmholtz-Realschule. Es sei nicht einfach, Firmen zur Unterstützung zu werben und sie auch für längerfristige Projekte zu halten. Denn mit öffentlichen Geldern allein seien umfangreiche Vorhaben wie die Komplettausstattung der Schule mit Beamern nur über Jahre möglich. Aber auch er sagt: „Die Vermittlung von Medienkompetenz ist aber nicht allein eine Frage der Hardwareausstattung, sondern auch eine der Inhalte.“