Meinung WZ-Kommentar zum Abschneiden Wuppertals beim Hitze-Check: Kurz, aber knackig
Wuppertal · Gelbe Karte klingt erst einmal wie eine Verwarnung. Dabei schneidet Wuppertal in dem Hitze-Check relativ gut ab.
Zum Beispiel die Altlasten in Form von Industriebrachen, die die Wuppermetropole mit etlichen Ruhrgebietsstädten teilt, machen sich eben auch negativ in der Rubrik Flächenversiegelung bemerkbar. Aber in der City oder der Nordstadt in Elberfeld zeigt die Stadt ein ganz anderes Gesicht als etwa am Nützenberg – ganz zu schweigen von Langerfeld-Beyenburg oder Ronsdorf. Das wird im Hitze-Check mit einem schnöden Wert für das Grünvolumen ausgedrückt, der aber im Grunde wenig aussagt. Die Studie ist insgesamt nicht ausdifferenziert: Zwei grobe Werte zur Einordnung komplexer urbaner Gebilde unterschiedlicher Größe und Lage ist eigentlich etwas dürftig. Aber in digitalen Zeiten mit ihrer Wisch-und-weg-Mentalität auf dem Handybildschirm und der stetig schwindenen Aufmerksamkeitsspanne der Nutzer werden heutzutage auch komplexeste Themen in Minimalform dargereicht, um niemanden zu überfordern. Das weiß auch die Deutsche Umwelthilfe. Doch so hat sie das Thema – und auch sich selbst – ins Gespräch gebracht. Ein Thema, das in Form der Gewerbepotenzialflächen für einige Unruhe gesorgt und vom Rat in den September verschoben wurde. Aber dann wird sich die Stadtpolitik nicht wieder drücken können.