Meinung WZ-Kommentar zum Wohnungsbedarf in Wuppertal: Mut zur Entscheidung

Wuppertal · Manchmal, wenn man glaubt, etwas schon gehört oder gesehen zu haben, spricht man von einem Déjà-vu.

martin.gehr@wz.de

Foto: ANNA SCHWARTZ

Bei der aktuellen Analyse eines Institutes zum Wohnraum in Wuppertal ist dies der Fall. In Wuppertal müssen mehr neue Wohnungen entstehen, um den Bedarf zu decken. Von fast 1000 pro Jahr ist die Rede. Ähnliches stellte im letzten Jahr der Neubauatlas des Statistischen Landesamtes fest. Auch wenn im Quartier Heubruch Bauprojekte im Gang sind und die Wirtschaftsförderung gegenüber der WZ schon einmal betonte, dass zusätzlich mit Nissen-Gelände, Barmer Bogen und Spitzenstraße vier große Vorhaben auf dem Weg seien. Auch wenn in Ronsdorf das Bandwirkerquartier vorgestellt wurde und die Stadtspitze bekräftigt, dass an Konzepten fortwährend gearbeitet werde – richtig voran geht es insgesamt nicht. Schon im März 2023 sagte Hermann-Josef Richter vom Eigentümerverband Haus und Grund: „Baugenehmigungen dauern immer noch zu lange, die Baukosten laufen davon.“ Die Preise für Einfamilienhäuser sind laut Gutachterausschuss für Grundstückswerte in fünf Jahren um 60 Prozent gestiegen, die Zahl preiswerter Mietwohnungen hingegen hat abgenommen. Und nun? „Es braucht mehr Mut zu Entscheidungen“, sagt Richter. Es mag wie ein Kalenderspruch klingen, gleichwohl ist der Weg dorthin nicht der einfachste, aber immer der lohnendste.