Meinung WZ-Kommentar zur Concordia als Standort der Bibliothek: Zwietracht bei der Eintracht
Wuppertal · Die Argumente klingen fadenscheinig: Elberfeld bekommt das Einwohnermeldeamt, dann möchte Barmen bitte die Zentralbibliothek.
Was hat das denn miteinander zu tun, zumal ein Einwohnermeldeamt keine Einrichtung ist, die eine Innenstadt attraktiver macht? Barmen sei durch mehrere Schulen ein Bildungsstandort. Schulen sind in jedem Stadtteil existent. Auch das überzeugt nicht. Das Concordia-Gebäude steht – von der gleichnamigen Gesellschaft und den wenigen Läden abgesehen – größtenteils leer. Und zwar seit langer Zeit. Das ist ein Argument. Allerdings: Der ehemalige Fita-Palast, einst Barmens größtes Kino, reicht mit seinen 2300 Quadratmetern nicht aus. Dafür müssen mehr Flächen in dem Gebäude hinzukommen, um die geschätzten 8000 Quadratmeter für den neuen Standort der Zentralbibliothek zu erreichen. Das Problem: Bereits im September beschrieb Wolfram Heydel von der Gesellschaft Concordia bei einem Besuch der WZ, „das zu renovieren, bräuchte Millionen, denn in seinem Zustand könnte man dort düstere Krimis drehen“, äußerte er zu den Räumen über dem Restaurant Donau-Stuben. Zwar wirbt die Gesellschaft selbst mit dem Slogan „Kunst, Kultur, Event“, in den sich eine Bibliothek nahtlos einreihen würde, doch betrachtet man die Leerstände und die verbarrikadierten Eingänge in den Nebenstraßen, wirkt der Vorschlag der CDU wie eine Utopie.