WZ-Wanderung: Herbstgold beim Finale auf dem Ehrenberg
Insgesamt gut 450 Teilnehmer haben die fünf gemeinsamen Herbst-Touren mit dem Sauerländischen Gebirgsverein erlebt.
Wuppertal. Was für ein Abschluss: Was die 68 Herbstwanderer an diesem Sonntagmorgen auf dem Ehrenberg zu sehen bekommen — auf Einladung des Sauerländischen Gebirgsvereins (SGV) gemeinsam mit der WZ — steht für einen goldenen Oktober, der in keinen Tresor passt. Gut 450 Teilnehmer haben die fünf Wanderungen durch den Wuppertaler Herbst zu einem Erlebnis gemacht, und das gerade auch auf den Langerfelder Höhen, wo Förster Christian Buschmann am Mittag seinen Gästen erklärt, wie der Orkan „Kyrill“ den Wald hier draußen vor fünf Jahren verändert hat.
Zunächst einmal ging es mit Wanderführer Dietrich Hoff von der Wupper an der Kemnabrücke aus zum Teil steil bergauf: Der imposante Fernblick vom Ehrenberg aus — er reicht auch bis nach Hatzfeld und Elberfeld — will „erarbeitet“ werden. So geht es durch rauschendes Laub ins Naherholungsgebiet, wo an diesem Morgen auch WZ-Redakteur Klaus Koch bei fast schon sommerlichen Temperaturen — wie viele andere Läufer auch — eine Jogging-Runde dreht und die Wanderer im Vorbeilaufen spontan grüßt. Die Regie hat hier bereits der Förster mit dem bezeichnenden Namen übernommen: Christian Buschmann hat „Kyrill“ im Januar 2007 hautnah miterlebt — vom Forsthaus am Kucksiepen aus, wo die Orkan-Walze innerhalb weniger Minuten hunderte Bäume fällte und Leitungen kappte. „Irgendwann sagte meine Frau, dass wir langsam mal weider Strom für unserer Tiefkühltruhe brauchen“, erinnert sich Buschmann an Zeiten, als stadtweit gut 1000 Lastwagen-Ladungen Sturmholz anfielen. „Das waren Monate, in denen ich nur selten zu Hause war.“
Der Förster zeigt den Wanderern Schneisen, die „Kyrill“ durch den Wald am Ehrenberg gezogen hat und die wieder bepflanzt sind — mit heimischen und damit widerstandsfähigeren Baumarten. „In jeder Katastrophe liegt eine Chance.“ Der Orkan traf auch auf dem Ehrenberg vor allem Bestände, die nach dem Zweiten Weltkrieg mit schnell wachsenden Fichten aufgeforstet wurden. Im Rückblick ist Buschmann froh, dass der Orkan in einer Zeit wütete, als die Bäume kein Laub trugen. „Dann wären die Schäden überall weitaus größer gewesen und es hätte Tote gegeben.“
So lauschten die Wanderer gespannt und genossen auf dem Rückweg ins Wuppertal den „Sommer der Indianer“ auf dem Ehrenberg. Und auch nach der finalen Herbstwanderung sind sich alle einig: Das war schön.