,,Zum Ersten, zum Zweiten und zum Dritten!“

Stadt versteigerte Fundstücke im Rathaus. Handys, Schmuck und Co. kamen unter den Hammer.

Foto: Anna Schwartz

Das Startgebot für ein E-Bike liegt bei fünf Euro. Bei der Fundsachenversteigerung im Lichthof des Barmer Rathauses zücken die ersten Besucher ihre gelben Bieterkarten. In kürzester Zeit steigt der Wert auf 75 Euro — der Bieter erhält den Zuschlag. Ein Schnäppchen.

Der elektrische Drahtesel ist nur eines von vielen Fundstücken, die sieben Monate eingelagert wurden, bevor sie in dieser Woche versteigert werden durften. Bezahlt wird an Ort und Stelle in bar, bevor die Besucher ihre frisch ersteigerte Errungenschaft mit nach Hause nehmen dürfen.

Diese Woche kamen rund 50 Interessierte ins Barmer Rathaus, um zu kaufen, was andere vor einiger Zeit verloren haben. Bereits eine Stunde vor Beginn der Auktion sitzen viele auf den Holzstühlen, die in der Mitte des quadratischen Raumes mit hohen Decken aufgestellt wurden. Alles ist in ein beruhigendes, milchiges Licht getaucht.

In der Stille sind nur einzelne Stimmen aus der ersten Reihe, gleich vor der kleinen Bühne, die frontal zum Rest des Raumes aufgestellt wurde, zu hören. Sie gehören zu zwei Besuchern die „regelmäßig dabei“ sind, wie eine von ihnen erzählt. Die beiden und auch viele andere Besucher kommen spontan vorbei und haben nichts Bestimmtes im Auge. Die Auktion findet zweimal im Jahr statt und Gegenstände wie Handys und Schmuck, werden vorab von Fachleuten geprüft. Diese Expertise hat offenbar positiven Einfluss — der Lichthof im Rathaus ist jedenfalls gut gefüllt.

Das Wort „Schnäppchenjagd“ steht für die meisten Besucher im Mittelpunkt. Während sich die Reihen füllen, begrüßen sich die Interessenten per Handschlag oder tauschen sich über die Reihen hinweg aus. Man kennt sich. Die Besucher wirken beinahe wie eine Gemeinschaft. Trotzdem gibt es auch Neulinge im Saal. Das Ehepaar Roeper ist zum ersten Mal dabei, dennoch sehen sie der Auktion eher skeptisch entgegen: „Wenn das hier alles ist, sind wir gleich wieder weg.“ Auch eine der ersten Besucherinnen, die ihren vollständigen Namen nicht in der Zeitung lesen will, verfolgt die Auktion interessiert. „Ich nehme das, was gut und billig ist“, erklärt sie und wartet gespannt auf die nächsten Fundstücke, die feilgeboten werden.