Kindergarten St. Joseph Zum Muttertag: „Weil ich die Mama so lieb hab“

Fragt man die Kinder im Kindergarten St. Joseph, dann hat der Muttertag eine sehr wichtige Sache. Am Sonntag werden sie ihren Müttern selbst gemachte Ringelblumensalbe schenken.

Foto: Andreas Fischer

Wuppertal. Mama ist die Beste — in unzähligen Ausführungen wurde dieser Erkenntnis schon Ausdruck verliehen. Ihren Höhepunkt findet sie alljährlich im Frühling zum Muttertag. Vorher rüsten Blumenläden und Süßwarenhersteller ordentlich auf, so dass auch an diesem Sonntag wieder möglichst viele Mütter mit einer kleinen Aufmerksamkeit bedacht werden.

Die Mütter, deren Kinder in der Obhut des Katholischen Kindergartens St. Joseph an der Nützenberger Straße betreut werden, können sich dieses Jahr auf etwas ganz Besonderes freuen: In einem liebevoll gestalteten Döschen — daran ein kleiner Brief in Herzform und eine Anleitung zur Handmassage — wird ihnen eigens im Kindergarten hergestellte Ringelblumensalbe geschenkt. Jetzt werden die kleinen Präsente verpackt.

Auch Maja (6), Julia (3), Liya (4) und Ili (6) haben fleißig gebastelt. „Weil ich meine Mama so lieb habe“, sagt Liya. Kita-Leiterin Angela Block hat in der Arbeitsweise der Kinder durchaus einen Unterschied bemerkt: „Wenn etwas für die Mama ist, dann geben die Kinder sich schon noch mal mehr Mühe.“ Und ganz besonders vorm Muttertag.

Was bedeutet dieser Tag den Kindern? Ist er ihnen wichtig? Maja bejaht das eifrig nickend. „Weil ich sie lieb habe und weil sie mir immer hilft.“ Wobei? „Wenn ich mal an was nicht drankomme“, erklärt Maja. Die Sechsjährige hilft ihrer Mutter aber auch gerne, wenn sie kann. In der Küche, zum Beispiel.

Auch Liya freut sich, ihrer Mama am Muttertag eine Freude bereiten zu können. „Mama hilft mir zu putzen und sie ist die Beste. Und sie kauft mir die besten Sachen“, sagt sie in Bauchlage auf dem Basteltisch, auf dem sie hin und her rutscht.

Julia wird am Muttertag zusammen mit Mama ihre Oma besuchen, und auf eine Farm gehen sie auch. Welche Farm, das weiß sie nicht so genau.

Und wie war das mit der Salbe? „Überall im Haus hat es danach gerochen“, sagt Ili. Und zwar nach Zitrone. Das ätherische Öl ist das Parfüm der Salbe. Lavendel stand auch zur Auswahl, „aber dafür hat sich keins der Kinder entschieden“, so Angela Block.

Ganz alleine konnten die Kinder die Salbe aber nicht herstellen. „Das ist schon eher eine Aufgabe für Schulkinder“, so Block. „Und mit heißen Töpfen können wir unsere Kleinen natürlich nicht hantieren lassen.“ Denn: Die Zutaten Pflanzenöl, Bienenwachs und Lanolin müssen gemeinsam erhitzt werden. Die Kinder durften aber die Zutaten abfüllen und in die entsprechenden Gefäße zum Mischen füllen. Die getrockneten Ringelblumen mussten zwei Wochen vor der Verarbeitung in Pflanzenöl eingeweicht werden.

Die schlichten, weißen Döschen haben die 19 Kinder der Herbstgruppe dann mit gelbem Papier und glitzernden Steinchen in allen Farben beklebt. Dann würde noch ein rotes Herz ausgeschnitten und darauf ein kurzer Gruß geschrieben.

Und das können die Kinder ihrer Mutter mit dem Geschenk dann auch noch bieten: Die Mama liest die angehängte Anleitung zur Handmassage vor, die die Kleinen dann mitsamt Ringelblumensalbe durchführen können. Und das können sie auch noch länger machen: Die Creme ist drei bis sechs Monate haltbar.

Maja, Julia, Liya uns Ili freuen sich schon auf Sonntag. Braucht es denn auch einen solchen Tag für den Papa? „Ja!“, rufen die einen, „Nein!“ die anderen. Zumindest bei der Relevanz des Muttertages ist man sich hier einig.