Zuwanderung Neue Nutzung für Flüchtlingsheime
Wuppertal · Weil die Zahl der Zuwanderer zurückgeht, werden viele Einrichtungen nicht mehr gebraucht.
Von Katharina Rüth
10 000 Flüchtlinge hat Wuppertal seit 2015 aufgenommen. 95 Prozent davon leben in Wohnungen. Diese überregional beachtete Leistung sowie der Rückgang der Zuwanderung macht Flüchtlingsunterkünfte weitgehend überflüssig. Insgesamt 400 Menschen sind noch in sechs städtischen Unterkünften untergebracht. Die Landeseinrichtungen dagegen sind leer und weitgehend aufgelöst.
„Wir haben sogar noch etwa 150 Plätze frei“, sagt Hans-Jürgen Lemmer, Leiter des Ressorts Zuwanderung und Integration. Es bleibe weiter das Ziel, Zuwanderern möglichst schnell eigene Wohnungen zu vermitteln. Das sei wesentlich preiswerter als eine Unterbringung in großen Unterkünften, für die Betreuer, Hausmeister und Wirtschafter gebraucht werden, betont Lemmer. Mit insgesamt neun Millionen Euro für die Unterbringung von Flüchtlingen liege Wuppertal am unteren Rande dessen, was andere Städte ausgeben.
In Einrichtungen des Landes leben keine Menschen mehr. Es gibt hier zwei Zentrale Unterbringunseinrichtungen (ZUE) des Landes, in denen Flüchtlinge leben, bis sie einer Stadt zugewiesen werden. Dazu gehörte das Art-Hotel mit 550 Plätzen. Es steht seit Dezember 2017 leer, kostet das Land 72 000 Euro pro Monat. Nach Plänen der Stadt soll es demnächst zur siebten Gesamtschule Wuppertals umgebaut werden. Leer steht auch das ehemalige Institut für medizinisch-berufliche Rehabilitation im Saalscheid in Ronsdorf. Es gilt als Reserveunterkunft für bis zu 350 Personen. Bewohnt war es bisher nicht. Es kostet das Land 80 000 Euro im Monat.
Zudem hat die Stadt im Auftrag des Landes seit Herbst 2015 drei weitere Notunterkünfte betrieben, die das Land ausgestattet hat. Nach Angaben der Bezirksregierung waren dafür keine umfangreichen Umbauten notwendig, so dass nach ihrer Aufgabe auch kein Rückbau erfolgen musste.
Dazu gehörte die ehemalige Schule an der Yorckstraße mit 180 Plätzen. Das Gebäude wurde 2016 an die Stadt zurückgegeben. Langfristig soll dort eine Kita entstehen. Die Landesunterkunft in Cronenberg erst in der Turnhalle des Schulzentrums Süd, dann an der Hastener Straße ist aufgegeben. Nebenan liegt eine städtische Unterkunft mit 60 Plätzen sowie die Kleiderhalle der Initiative Willkommen in Cronenberg.
In die ehemalige Schule an der Hufschmiedstraße zogen Flüchtlinge ein, die zuvor in der Turnhalle der Erich-Fried-Gesamtschule lebten. Für 250 Menschen war Platz. Inzwischen wird die Schule wird zu einem Treffpunkt für Zuwanderer in Ausbildung umgewandelt. Sie erhalten Nachhilfe, es soll Workshops und Vorträge geben, aber auch kulturelle Angebot wie zum Beispiel eine Theatergruppe.