Wirtschaftsförderung 4.0 Wuppertals Bürger wünschen mehr Einzelhandel und Gewerbe

Barmen · Theresa Oesterwinter von der Wirtschaftsförderung 4.0 nahm beim virtuellen runden Tisch Ideen und Wünsche der Teilnehmer auf und erklärte Projekte.

Theresa Oesterwinter von der Wirtschaftsförderung 4.0 berichtete beim digitalen Runden Tisch über das Projekt.

Foto: Wirtschaftsförderung Wuppertal

Wirtschaftsförderung 4.0 – das steht für ein überregionales Projekt, das in Wuppertal direkt bei der Wirtschaftsförderung angesiedelt ist. Ziel ist die Unterstützung von Initiativen, die sich für den Zusammenhalt in der Stadt einsetzen. Gesicht der Wirtschaftsförderung 4.0 ist Theresa Oesterwinter. Regelmäßig präsentiert die Betriebswirtin Beispiele für gemeinwohlorientiertes Wirtschaften – unter anderem auf der Wuppertal-App Bliggit.

Was die Wirtschaftsförderung 4.0 sonst noch vorhat, berichtete Oesterwinter am Mittwoch beim digitalen Runden Tisch Quartiersentwicklung. Als interessierter Zuhörer war neben vielen Ehrenamtlern auch OB Schneidewind dabei.

Noch dauert der Lockdown an, aber Oesterwinter denkt über Internet-Auftritte hinaus. Im Mai kommt eine Ausstellung der Forschergruppe „Urbane Produktion Ruhr“ nach Wuppertal. Im kommenden Jahr will Oesterwinter beim Tag des guten Lebens an die Öffentlichkeit gehen. Außerdem erstellt sie eine Datenbank mit Kooperationspartnern. Bis Ende 2021 soll eine digitale Wuppertal-Karte mit allen Partnern der Wirtschaftsförderung 4.0 zur Verfügung stehen.

Während ihres Vortrags suchte Oesterwinter das Gespräch mit den 35 Teilnehmern. „Was sind Ihre Herausforderungen?“, wollte sie wissen. Dass es an Gewerbe und Einzelhandelsgeschäften fehle, wurde von verschiedenen Seiten moniert. Andreas Zawierucha, der im Beyenburger Ortsteil Herbringhausen wohnt, sprach von gemeinschaftlichen Einkaufsfahrten. Eine Alternative vor Ort gäbe es für ihn und seine Nachbarn nicht.

Egal ob Unternehmen oder Initiative – Oesterwinter bot sich „als fester Ansprechpartner bei der Wirtschaftsförderung“ an. Ihr sei es wichtig zu erfahren, welche Vielfalt an Engagement es in Wuppertal gebe. Trotz dieses Angebots fanden sich manche beim Projekt Wirtschaftsförderung 4.0 nicht ganz wieder. Dajana Meier (Neue Ufer) beschrieb den Einsatz ihres Vereins für die Wupper als „Stadtplanung“. In Oesterwinters Aktivitäten spiegele sich „unser Interesse nicht wieder“. Ulrich T. Christenn war für einen Perspektivenwechsel. „Welche Wirtschaftsförderung haben die vielen bürgerschaftlichen Initiativen in Wuppertal geschaffen?“, fragte er. „Ich finde, das haben wir nicht so richtig im Blick.“ Zweiter Schwerpunkt des Abends waren die Themen, mit denen sich der Runde Tisch künftig beschäftigen soll. Schon im Vorfeld gab es online die Möglichkeit, allgemeine Wünsche und konkrete Ideen zu äußern. Moderatorin Julia Nass (Stabsstelle Bürgerbeteiligung) nutzte die Gunst der großen Runde und führte eine Umfrage unter den Teilnehmern durch. Demnach landete auf dem obersten Platz der Themenwünsche eine Quartiers-App beziehungsweise Quartiersplattform. Auf Platz zwei folgte das Thema Neustart nach Corona. Platz drei nahm die Einrichtung eines Runden Tischs speziell zur Mobilität im Quartier ein.