Pandemie-Auswirkungen trotzdem sichtbar Zahl der Arbeitslosen in NRW sinkt leicht

Die Zahl der Arbeitslosen in Nordrhein-Westfalen ist zum Ende des Jahres 2020 leicht gesunken. Die Auswirkungen der Pandemie blieben aber weiter deutlich sichtbar.

Köln: Ein Logo hängt am Gebäude der Agentur für Arbeit.

Foto: dpa/Oliver Berg

Die Zahl der Arbeitslosen in Nordrhein-Westfalen ist zum Ende des Jahres 2020 leicht gesunken. Am Stichtag 16. Dezember waren im bevölkerungsreichsten Bundesland 734 384 Menschen arbeitslos gemeldet, 3736 Personen weniger als einen Monat zuvor, wie die Regionaldirektion NRW der Bundesagentur für Arbeit am Dienstag mitteilte. Mögliche Folgen der vor Weihnachten verhängten Einschränkungen zum Corona-Schutz sind von der Arbeitslosenstatistik noch nicht erfasst. Die Arbeitslosenquote fiel im Dezember im Vergleich zum November um 0,1 Prozentpunkte auf nun 7,5 Prozent. Damit lag sie 1,1 Punkte über dem Vorjahr.

„Die Arbeitslosigkeit ist zwar nur geringfügig zurückgegangen, doch ist das andererseits auch erst das fünfte Mal seit 1980, dass im Dezember die Zahl arbeitslos gemeldeter Menschen sinkt“, sagte der Chef der Regionaldirektion, Torsten Withake. „Dies zeigt, wie widerstandsfähig unsere Wirtschaft ist und gibt gute Hoffnung für die Zeit nach den Eindämmungsmaßnahmen.“

Die Auswirkungen der Pandemie blieben aber weiter deutlich sichtbar, sagte Withake. Der Anstieg der Arbeitslosigkeit im Vergleich zum Vorjahr um insgesamt 110 025 arbeitslos gemeldete Menschen sei das deutlichste Zeichen. Dennoch seien Gesellschaft und Wirtschaft bis jetzt noch einigermaßen glimpflich durch die Pandemie gekommen. Mit dem arbeitsmarktpolitischen Instrument der Kurzarbeit seien bis zu 1,2 Millionen Arbeitsplätze gesichert und im selben Umfang Arbeitslosigkeit verhindert worden.

Welche Auswirkungen der harte Lockdown auf den Arbeitsmarkt haben werde, könne an den aktuellen Zahlen noch nicht abgelesen werden, sagte Withake. Der Arbeitsmarktexperte rechnet aber nicht mit einem vergleichbaren Anstieg der Arbeitslosigkeit wie im April 2020. Es sei aber wichtig, dass es bei der üblichen Frühjahrsbelebung auf dem Arbeitsmarkt keine starke Beeinträchtigung durch die Pandemie geben werde.

(dpa)