OB-Wahl: Strack-Zimmermann will siegen

FDP kürt Vorsitzende zur Spitzenkandidatin 2020. Und die sagt gleich, wo es lang geht.

Marie-Agnes Strack-Zimmermann (61) wird OB-Kandidatin der Düsseldorfer FDP bei der Kommunalwahl in einem Jahr. Die Bundestagsabgeordnete und frühere Bürgermeisterin erhielt bei der Kreiswahlversammlung der Liberalen am Samstagmorgen in der Handwerkskammer mit 145 Ja-Stimmen (von 154 gültigen insgesamt) ein überragendes Ergebnis, nämlich fast 95 Prozent Zustimmung.Einen Gegenkandidaten gab es nicht. Strack-Zimmermann gab sich in ihrer 25-minütigen Rede gewohnt kämpferisch: „Ich setze 2020 auf Sieg, ich will die erste liberale Oberbürgermeisterin in dieser Stadt werden“, sagte sie. Und kündigte ihren Parteifreunden ein hartes Jahr an: „Es werden die zwölf turbulentesten und arbeitsreichsten Monate, die wir Freien Demokraten in Düsseldorf je erlebt haben.“

Strack-Zimmermann stellte die in ihrer Sicht so erfolgreiche Rolle heraus, die die FDP seit 20 Jahren im Rathaus spielt, erst 15 Jahre im Verbund mit der CDU, seit 2014 als Teil der Ampel mit SPD und Grünen. Neben der großen Wirtschaftskraft und dem konsequenten Erhalt der Schuldenfreiheit („Sie ist Generationen-Gerechtigkeit“), betonte die langjährige Jugend- und Sozialpolitikerin im Stadtrat aber auch: „Mir liegt sehr am Herzen, den sozialen Frieden in der Stadt zu sichern.“

Wie zu erwarten, griff sie Thomas Geisel, den sie freilich nie beim Namen sondern stets nur den „Amtsinhaber“ nannte, scharf an. Ihm fehle jedes Gespür für die Stadt und ihre Bürger, er agiere „gehetzt“, selbstherrlich und fehlerhaft.

Bei der Kommunalwahl am 13. September 2020 stehen damit zwei Spitzenkandidaten fest: Geisel (SPD) und Strack-Zimmermann.  CDU und Grünen wollen ihre Herausforderer bis Anfang nächsten Jahres wählen. Während bei den Christdemokraten offenkundig manche prinzipiell in Frage kommenden Politiker lieber abwinken und nicht zur Verfügung stehen, liegen die Dinge bei Geisel und Strack-Zimmermann komplett anders. Beide brennen, beide wollen wirklich und unbedingt an die Spitze des Rathauses kommen beziehungsweise dort bleiben. Das immerhin eint die beiden sich ansonsten in inniger Abneigung verbundenen Protagonisten.