Politik OB-Stichwahl: Thomas Geisel ist gegen eine Abschaffung
Düsseldorf · Der Plan von CDU und FDP im Land sei eine „dumme Idee“. Dabei liegen Amtsinhaber meistens vorne im ersten Wahlgang.
Die von CDU und FDP im Landtag geplante Abschaffung der OB-Stichwahl stößt bei Oberbürgermeister Thomas Geisel (SPD) auf wenig Gegenliebe. „Ich halte das für eine dumme Idee“, sagte er gegenüber der WZ. Dabei müsste ihm der Schritt als Amtsinhaber eigentlich zupass kommen, denn die gewinnen meistens den ersten Wahlgang. Geisel aber sagt: „Das wäre eine Verzerrung des politischen Wettbewerbs, Überraschungskandidaten hätten fast gar keine Chance mehr, stattdessen wird die Rolle der Parteien gestärkt — dabei ist die OB-Wahl eine Persönlichkeitswahl.“
Die nächste Oberbürgermeisterwahl in NRW findet 2020 voraussichtlich im September statt. Es gilt als absolut sicher, dass Geisel in Düsseldorf wieder antritt. Wer für die CDU ins Rennen geht ist noch völlig offen und soll 2019 entschieden werden. Eine parteiinterne Findungskommission arbeitet an der Personalie. Ambitionen werden auch der Düsseldorfer FDP-Vorsitzenden Marie-Agnes Strack-Zimmermann nachgesagt.
Bisher muss ein Kandidat die absolute Mehrheit bekommen (50 %). Schafft das keiner im ersten Wahlgang gibt es eine Stichwahl zwischen den beiden Führenden. In Düsseldorf kam es 1999 und 2014 zu Stichwahlen. Beim ersten Mal siegte Joachim Erwin (CDU) knapp gegen Marlies Smeets (SPD), allerdings hatte Erwin schon im ersten Wahlgang vorne gelegen. 2014 dann lief es anders. Dirk Elbers (CDU) lag in Wahlgang I mit 46 Prozent acht Punkte vor dem Newcomer Geisel (38 %), Doch drei Wochen später drehte Geisel das und siegte klar mit 59,2 zu 40,8-Prozent. A.S.