19-Jähriger wegen tödlicher Kirmesrangelei vor Gericht

Arnsberg/Soest (dpa). Kirmes-Rempler mit Folgen: Bei einer Rangelei auf der Soester Allerheiligenkirmes 2012 stürzte ein Mann so unglücklich, dass er später starb. Am Dienstag musste sich dafür ein 19-Jähriger wegen Körperverletzung mit Todesfolge vor dem Landgericht Arnsberg verantworten.

Der Auszubildende gab vor der Jugendstrafkammer zu, den 50-Jährigen von sich gestoßen zu haben. Zuvor habe ihn der Mann aber zu Boden gestoßen. Er habe verhindern wollen, erneut angegriffen zu werden, sagte er aus. Der 50-Jährige war rücklings mit dem Kopf auf das Kopfsteinpflaster geschlagen. Eine Woche später starb er an seinen Kopfverletzungen.

Dem tödlichen Vorfall war ein handgreiflicher Streit eines Bekannten des 19-Jährigen mit einem Begleiter des 50-Jährigen vorausgegangen. Möglicherweise hatten sich beide Männer eingemischt, um den Streit zu schlichten, bevor sie selbst aneinander gerieten.

Um aufzuklären, wie sich der Vorfall vor fast einem Jahr genau ereignete, hatte das Gericht elf Zeugen und einen Sachverständigen geladen. Weil bei den meisten Zeugen nach einem langen Kirmestag viel Alkohol im Spiel war, gab es bei den Aussagen viele Unklarheiten. Lediglich darüber, dass der Mann nach dem Schubbser „wie ein Baum“ ohne Reaktion nach hinten kippte, waren sich die Zeugen einig. Viele hatten den Aufprall trotz der Jahrmarkt-Kulisse deutlich wahrgenommen. Ein Urteil sollte noch am Dienstag verkündet werden.