19 Tonnen verdächtiges Fleisch nach NRW geliefert
Berlin (dpa) - Heimlich untergemischtes Pferdefleisch aus einer Großschlachterei in den Niederlanden ist auch nach Nordrhein-Westfalen geliefert worden.
Die Lieferungen des Betriebs nach Deutschland umfassten rund 19 Tonnen, die laut EU-Schnellwarnsystem ausschließlich an Lebensmittelunternehmen in NRW gegangen seien, teilte das Bundesagrarministerium auf Anfrage am Donnerstag mit. Damit wurde ein Bericht der „Neuen Osnabrücker Zeitung“ (Freitag) bestätigt.
Das zuständige NRW-Ministerium wies darauf hin, dass es um Lieferungen bereits aus dem Jahr 2012 gehe. Es gebe keine Hinweise, dass Produkte daraus jetzt noch im Handel seien, sagte eine Sprecherin. Auch ein Ministeriumssprecher in Berlin sagte: „Unserer Kenntnis nach sind die Mindesthaltbarkeitsdaten der potenziell betroffenen Waren bereits abgelaufen.“ Die Sprecherin des Ministeriums in Düsseldorf betonte: „Eine Gesundheitsgefahr hat zu keiner Zeit bestanden.“ Es gehe um einen Verstoß gegen die Kennzeichnungspflicht.
Die niederländischen Behörden hatten am 6. Februar mitgeteilt, dass es sich insgesamt um 28 000 Tonnen verdächtiges Fleisch handele. Das Schlachtunternehmen steht demnach unter Verdacht, über zwei Jahre teures Rindfleisch mit billigerem Pferdefleisch vermischt zu haben. Vor einem Jahr hatte nicht deklariertes Pferdefleisch in Fertigprodukten in mehreren europäischen Ländern einen Skandal ausgelöst.